16.
1. Als solche, die Gott kennen, bitten sie ihn (nur) um Dinge, die ihm wohl anstehen zu geben und ihnen zu empfangen. So füllen sie ihre Lebenszeit aus. Und da sie Gottes Wohltaten gegen sie erkennen, siehe! so strömen ihretwegen die Segnungen in der Welt fort1. Und wahrhaftig sind sie es, die umher suchend die Wahrheit S. 52 gefunden haben. Und aus dem, was wir vernommen, haben wir geschlossen, daß sie allein der Erkenntnis der Wahrheit nahestehen.
2. Die Wohltaten, die sie spenden, rufen sie nicht in die Ohren der Menge; sie sind (vielmehr) besorgt, daß sie niemand bemerke, und verheimlichen ihre Gabe2 wie einer, der einen Schatz3 gefunden hat und ihn geheim hält. Sie bemühen sich gerecht4 zu sein, erwarten5 sie ja in großer Herrlichkeit6 ihren Christus zu sehen und die ihnen gemachten Verheißungen7 von ihm zu empfangen. 3. Ihre Sprüche und Gebote aber, o Kaiser, den Ruhm ihres (Gottes-) Dienstes und den Lohn8 [der Vergeltung], den sie entsprechend dem Tun eines jeden9 einzelnen von ihnen in der andern Welt erwarten, magst du aus ihren Schriften kennen lernen. 4. Uns aber genügt es, in Kürze Eurer Majestät den Wandel und die Wahrheit der Christen kundgetan zu haben; denn wahrhaft groß und wunderbar ist ihre Lehre für den, der sie betrachten und verstehen will, und wahrhaft neu10 ist dies Volk und eine göttliche Mischung ist in ihm11.
5. Nehmt also ihre Schriften her und lest darin12, und siehe! Ihr werdet finden, daß ich dies nicht aus mir selbst geschöpft oder als ihr Anwalt gesprochen habe, sondern, nachdem ich nun einmal in ihren Schriften gelesen habe, bin ich davon fest überzeugt13, auch von dem Zukünftigen14. Darum fühlte ich mich auch S. 53 gedrängt, denen die Wahrheit zu zeigen, die ihr geneigt sind und die künftige Welt suchen. 6. Auch hege ich keinen Zweifel, daß (nur) durch das flehentliche Gebet der Christen die Welt noch fortbesteht15. Die übrigen Völker aber gehen und führen irre16, indem sie sich vor die Elemente der Welt hinwälzen, will ja ihr Geistesblick nicht drüber hinwegsehen. Sie tasten wie im Dunkeln17, da sie die Wahrheit nicht erkennen wollen, und taumeln wie Trunkene, ziehen einander hin und fallen.
Vgl. Tertullian, Apol. 40,13 ff. ↩
Vgl. Matth 6,1 ff. ↩
Vgl. Matth. 6,20; 19,21; 1Tim. 6,19. ↩
Vgl. Matth. 25,46; Luk. 14,14; 2Klem. 11,1; 18,2. ↩
Tit. 2,13; 2Klem 12,2. ↩
Matth. 24,30; Luk. 21.27; 2Klem. 17,5. ↩
2Klem. 5,5; 11,7. ↩
2Klem. 1,3.5; 11,5. ↩
Matth. 16,27; 2Klem. 17,4. ↩
Petruspred.: Strom. VI 5,41; Br. a. Diogn. 1. ↩
Vgl. Röm. 8,14 ff.; Joh 1,12 f.: 1Joh. 3,1 f. 9f.; 4,7; 5,1.19. ↩
Vgl. II 7. ↩
Petruspred.: Strom. VI 15,128. ↩
Ebd. VI 6,48. ↩
Justin, Apol. II 7,1; Br. a. Diogn. 6,7; Tertull. Apol. 39,2. ↩
Vgl. 2Tim. 3,13. ↩
Vgl. Joh. 3,19; Röm. 1,21; Eph. 4,18. ↩
