7.
1. Die aber von dem Menschen annehmen, daß er Gott sei1, sind [sehr] im Irrtum. Wie auch du, o Kaiser, weißt, besteht der Mensch aus den vier Elementen und aus Seele und Geist2; deshalb wird er auch Welt3 genannt; und ohne einen dieser Teile besteht er nicht, Er hat Anfang und Ende, wird geboren und vergeht. Gott aber hat, wie ich sagte4, nichts von (alle-) dem in seiner Natur, sondern ist ungemacht und unvergänglich. 2. Deshalb können wir auch unmöglich dem Menschen göttliche Natur beilegen, (ihm,) den zeitweise, wenn er Freude erwartet, Leid trifft, und wenn (er) Lachen (erwartet), Weinen überkommt5, 3. (ihm), der jähzornig ist und eifersüchtig und neidisch6 und reuig und mit den übrigen Fehlern (behaftet) Auch wird er auf vielfache Weise vernichtet, von den Elementen und von den Tieren7.
4. Daher geziemt es uns, o Kaiser, den Irrtum der Barbaren8 einzusehen. Dadurch, daß sie nach dem S. 35 wahren Gott nicht forschten, irrten sie von der Wahrheit ab und gingen der Lust ihres Sinnes nach9, indem sie auflösliche Elemente und tote Bildsäulen verehrten. Und ob ihres Irrtums merkten sie nicht, was10 der wahre Gott ist.
S euhemeristisch: „den Menschen der Vorzeit annehmen, daß welche von ihnen Götter wurden“. Vgl. dazu schon Weish. 14,15 ff. und die jüdische Sibylle (III 723) wie später die christliche (VIII 47.392) und ausführlich Athenag., Bittschr. 26. 28 ff. ↩
Vgl. 1Thess. 5,23; Hebr. 4,12. ↩
Eigentlich „Kleinwelt“; s. Einl. S. 18. ↩
I 4; IV 2. ↩
- der Speise und Trank und Kleidung braucht G.
gierig G. ↩
- und von dem (über ihn) verhängten (natürlichen) Tode. Der Mensch ist also unmöglich Gott, sondern Gottes Werk G.
Chaldäer G. ↩
Röm. 1,24 f.; Eph. 4,17 ff. ↩
daß sie sich diese (erst) zu Göttern machen G. Vgl. Is. 44,18 f. ↩
