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Gegen die Häresien (BKV)
1.
S. 210Widerlegt man nämlich die Häretiker aus den Schriften, dann erheben sie gegen eben diese Schriften die Anklage, daß sie nicht zuverlässig seien, keine Autorität besäßen, auf verschiedene Weise verstanden werden könnten, und daß aus ihnen die Wahrheit zu finden nur die imstande seien, die die Tradition verstünden. Diese sei nämlich nicht niedergeschrieben, sondern werde durch die lebendige Stimme überliefert, weswegen auch Paulus sage: „Weisheit reden wir unter den Vollkommenen, aber nicht die Weisheit dieser Welt“1 . Unter dieser Weisheit versteht jeder von ihnen natürlich das von ihm erfundene System, so daß nach Ihnen die Wahrheit bald bei Valentinus, bald bei Markion, bald bei Cerinth ist. Später war sie natürlich bei Basilides oder bei einem seiner Widersacher, der auch nichts Rechtes vorbringen konnte. Denn verdreht sind sie alle, und trotzdem schämen sie sich nicht, sich selbst als die Richtschnur der Wahrheit hinzustellen.
1 Kor. 2,6 ↩
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Against Heresies
1.
When, however, they are confuted from the Scriptures, they turn round and accuse these same Scriptures, as if they were not correct, nor of authority, and [assert] that they are ambiguous, and that the truth cannot be extracted from them by those who are ignorant of tradition. For [they allege] that the truth was not delivered by means of written documents, but vivâ voce: wherefore also Paul declared, "But we speak wisdom among those that are perfect, but not the wisdom of this world." 1 And this wisdom each one of them alleges to be the fiction of his own inventing, forsooth; so that, according to their idea, the truth properly resides at one time in Valentinus, at another in Marcion, at another in Cerinthus, then afterwards in Basilides, or has even been indifferently in any other opponent, 2 who could speak nothing pertaining to salvation. For every one of these men, being altogether of a perverse disposition, depraving the system of truth, is not ashamed to preach himself.