56.
1. Für einen sittsamen Mann geziemt es sich auch, früher als die meisten aufzustehen und bescheiden von dem Gastmahl fortzugehen. Denn es steht geschrieben: „Wenn es Zeit ist aufzustehen, so sei nicht unter den letzten und beeile dich, nach Hause zu kommen!“1 Es sagten aber die Zwölf, nachdem sie die Menge der Jünger zusammengerufen hatten: „Es ist nicht passend daß wir das Wort Gottes im Stich lassen und den Tischdienst wahrnehmen.“2 Wenn sie sich aber davor hüteten, so vermieden sie gewiß noch viel mehr die Gefräßigkeit.
2, Und eben diese Apostel sagten in ihrem Brief an die Brüder in Antiocheia und in Syrien und in Kilikien:“Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine andere Last aufzulegen als folgendes, was unerläßlich ist, daß ihr euch von Götzenopfern und Blut und Ersticktem und der Unzucht fernhaltet; wenn ihr euch davon frei erhaltet, so werdet ihr richtig handeln.“3
3. Aber auch vor dem übermütigen Benehmen infolge von Trunkenheit müssen wir uns wie vor dem Schierlingstrank hüten; denn beide führen zum Tode. „Man muß sich aber auch maßlosen Lachens und übermäßigen Weinens S. a66 enthalten“;4 denn schon oft wurden Betrunkene, nachdem sie zuerst im Übermaß lautes Gelächter erhoben hatten, durch irgendeine Wirkung der Trunkenheit verleitet, auf unerklärliche Weise zu Tränen gebracht; denn der Vernunft widerspricht beides in gleicher Weise, die rührselige Weichheit und die übermütige Frechheit.
