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1. Doch ich bin, ohne es selbst zu merken, von der richtigen Gedankenfolge abgekommen; zu ihr müssen wir wieder zurückkehren und die Überfülle an Dienerschaft tadeln. Da man sich nämlich davor scheut, selbst Hand anzulegen und sich selbst zu helfen, muß man seine Zuflucht zu den Dienern nehmen und kauft die große Menge von Köchen und Tafeldeckern und solchen zusammen, die das Fleisch nach den Regeln der Kunst in Stücke zerlegen können.
2. Die Arbeit ist aber bei ihnen in viele Teile gegliedert: die einen sind damit beschäftigt, ihrer Schlemmerei zu dienen, Vorschneider und Suppenköche und solche, die es verstehen, feines Backwerk und Honigkuchen und feine Schaumspeisen nach den Regeln der Kunst herzustellen; die andern haben es mit den Kleidern zu tun, die in Überfülle da sind; wieder andere bewachen das Gold wie Greife,1 und andere hüten das Silber und machen das Trinkgeschirr sauber und besorgen die Zurüstung für die Einladungen, andere striegeln die Pferde; und von Weinschenken wird S. a160 eine ganze Schar von ihnen gehalten und von blühenden Knaben wie von Haustieren ganze Herden, um von ihnen die Schönheit abzumelken.2
3. Um die Weiber aber sind Haarkünstler und Kammerzofen beschäftigt, von denen die einen die Spiegel, die andern die Haarnetze, wieder andere die Kämme zu verwalten haben. Und viele Eunuchen sind da; und diese dienen als Kuppler, weil man bei ihnen gewiß sein kann, daß sie zum Liebesgenuß unfähig sind, und man sie deshalb ohne jeden Argwohn zu Diensten verwenden kann, wenn man sich leichtfertig den Lüsten hingeben will. Ein wahrer Eunuch ist aber nicht der, der unfähig ist, Liebesgenuß zu pflegen, sondern der, der es nicht will.
