31.
Doch dürfte es nicht zwecklos sein, nachzuweisen, daß die Völker, die sich um die Weisheit bemüht haben, jünger sind als die Gottesverehrer, somit ist es sachdienlich, mitzuteilen, woher sie stammen; und daß sie zur Zeit ihrer Einwanderung in diese Gegenden ihren Namen nicht von diesen Gegenden selbst erhielten, sondern ihn sich selbst gaben nach denen, die von Uranfang sie bewohnt hatten. Dem Noe wurden drei Söhne geboren, Sem, Cham und Japhet; von diesen stammt das Menschengeschlecht in seiner Gesamtheit und jegliches Land ist durch sie besiedelt worden; das von Gott zu ihnen gesprochene Wort ist in Erfüllung gegangen: „Wachset und vermehret euch und erfüllet die Erde“1. Auf Grund dieses einen Wortes wurden von diesen drei Männern zweiundsiebzig Kinder gezeugt, von Noe fünfundzwanzig, von Japhet fünfzehn und von Cham zweiunddreißig. Unter den zweiunddreißig Söhnen Chams befanden sich folgende: Chanaan, von dem die Chanaaniter, Mesraim, von dem die Ägypter, Chus, von dem die Äthiopier, Phuth, von dem die Libyer stammen. S. 285 Diese nennen sich bis auf den heutigen Tag in ihrer Sprache nach dem Namen ihrer Voreltern, auf Griechisch haben sie die jetzt gebräuchlichen Namen. Wenn nun deren Landstriche früher nicht bewohnt waren noch auch das Menschengeschlecht nachweisbar früher entstanden ist, diese aber Söhne des gottesfürchtigen Noe sind, der selbst Jünger gottesfürchtiger Männer gewesen ist, weswegen er der großen damaligen Wassergefahr entrann: Wie wären die Gottverehrer nicht älter als alle Chaldäer, Ägypter, Griechen, deren Ahnherr von jenem Japhet stammt, Javan genannt, von dem die Hellenen und die Jonier stammen? Wenn nun die Völker, die sich viel mit Philosophie beschäftigen, nachweislich viel jünger sind als das Geschlecht der Gottesverehrer und als die Flut, wie sollten die Barbarenvölker und alle sonstigen bekannten oder unbekannten nicht jünger sein als diese? Diese Lehre eignet euch an und lernet von uns, ihr Hellenen, Ägypter, Chaldäer und du ganzes Menschengeschlecht, was die Gottheit und wie wohlgeordnet ihre Weltleitung ist, von uns, den Freunden Gottes, die wir dies nicht nur so obenhin gepflegt, sondern die wir im Streben nach der Wahrheit und in Übung der Tugend zum Beweise Gottes Abhandlungen verfassen.
Gen. 1, 28. ↩
