1. Antwort
Da unser Herr Jesus Christus sagt, nicht einfach S. 129 Jeder, auch nicht der erste Beste, sondern: „Der Arbeiter ist seiner Nahrung werth,“1 auch der Apostel zu arbeiten und mit unsern eigenen Händen Gutes zu thun befiehlt, damit wir hätten, um den Nothleidenden mitzutheilen; so geht daraus klar hervor, daß man fleissig arbeiten muß. Wir müssen nicht glauben, daß das Ziel des frommen Lebens der Trägheit und Arbeitsscheu Vorschub leiste; im Gegentheile ist es ein Leben des Kampfes, häufigerer Arbeiten und der Geduld in Trübsalen, so daß auch wir sagen können: „In Mühsal und Elend, in zahlreicheren Nachtwachen, in Hunger und Durst;“2 denn eine solche Lebensweise ist uns nicht allein zur Abtödtung des Leibes, sondern auch wegen der Nächstenliebe nützlich, damit Gott durch uns auch den schwachen Brüdern das Nothwendige darreiche, nach dem uns von dem Apostel in der Apostelgeschichte gegebenen Vorbilde, wo er sagt: „In Allem habe ich euch gezeigt, daß man also arbeitend sich müsse der Schwachen annehmen;“3 und ferner: „Damit ihr habet, um Dem, der Mangel leidet, mitzutheilen;“4 auf daß wir würdig werden zu vernehmen: „Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, besitzet das Reich, welches seit der Gründung der Welt für euch bereitet ist. Denn ich war hungrig, und ihr gabt mir zu essen; ich war durstig, und ihr gabt mir zu trinken.“5
