23.
Besser und wertvoller als das, was unsere Augen sehen, ist, wie ich wohl weiß, das, was dir jetzt S. 249 beschieden ist: der Jubel der Festteilnehmer, der Chorgesang der Engel, die Einordnung in das himmlische Reich, der Anblick der Herrlichkeit, die Erleuchtung, welche nebst anderem so rein und vollkommen von der höchsten Dreifaltigkeit bewirkt wird, die nicht mehr einem gefesselten und durch Sinne zerstreuten Geiste entflieht, sondern vollständig vom ganzen Geiste geschaut und erfaßt wird und die mit dem vollen Lichte der Gottheit unsere Seelen erhellt. Mögest du all das genießen, wovon dir schon auf Erden wegen deines aufrichtigen Verlangens darnach ein Teil zugeflossen ist! Solltest du noch an uns denken und sollten die heiligen Seelen von Gott die Gnade erhalten, Kenntnis von unserem Tun zu haben, dann nimm unsere Rede hin statt vieler und vor vielen Totenehrungen! Vor dir habe ich Cäsarius die Leichenrede gehalten, dir halte ich sie nach ihm; uns fällt die Aufgabe zu, den Geschwistern diese Ehre am Grabe zu erweisen. Nicht kann ich sagen, ob nach euerem Hingange auch uns solche Ehre erwiesen werden wird. Doch wollen wir ― sei es dort, sei es hier ― nur von Gott geehrt werden in Christus Jesus, unserem Herrn, dem mit dem Vater und dem Heiligen Geiste die Ehre sei in alle Ewigkeit! Amen!IX. Rede
