5. Kap. Die Märtyrer in Nikomedien.
In dem Augenblicke, da in Nikomedien das Dekret gegen die Kirchen bekanntgegeben ward — es war an einem öffentlichen und belebten Platze angeschlagen —, nahm es ein keineswegs unbekannter, sondern durch hohe weltliche Würden ausgezeichneter Mann in seinem Eifer für Gott und voll feurigen Glaubens ab und riß es in Stücke, da er es für unheilig und sehr gottlos erachtete. In derselben Stadt waren eben damals zwei Kaiser anwesend, der älteste von ihnen und der, welcher den vierten Rang in der Herrschaft nach ihm einnahm.1 Der erwähnte Mann war der erste, der unter den damaligen S. 379 Zeitgenossen in solcher Weise sich hervortat. Die Strafe, die er für ein so kühnes Vorgehen dem Gesetze entsprechend erduldete, ertrug er heiter und gelassen bis zum letzten Atemzuge.
d. i. Diokletian und sein Cäsar Galerius. ↩
