§ 7.
1) Nach dem dreimaligen Gelöbnis des Täuflings, Christus angehören zu wollen, legt ihm der Bischof segnend die Hand auf. 2) Die Diakone entkleiden ihn für die Zeremonie der Salbung, welche vom Bischof begonnen und von den Priestern fortgesetzt wird. 3) Der Bischof weiht das Taufwasser unter Gebet und Aufgießen des Myron. 4) Es folgt der eigentliche Taufakt, der in dreimaligem Untertauchen des Täuflings durch den Bischof besteht, wobei die Namen der heiligsten Dreifaltigkeit angerufen werden. 5) Der Getaufte wird dann von den Priestern und dem Paten mit dem Taufkleide geschmückt und in diesem wieder vor den Bischof gebracht, um mit dem heiligen Myron gesalbt zu werden (Firmung) und den Zutritt zur heiligen Eucharistie zu erlangen.
Hat der Täufling auch dieses getan, so spricht ihm der Hierarch wiederum ein dreimaliges Gelöbnis vor und nach dessen dreimaliger Ablegung segnet er ihn und legt ihm die Hand auf. Die Liturgen entkleiden ihn vollständig und die Priester bringen das heilige Salböl herbei. Der Hierarch beginnt die Salbung unter einer dreimaligen Besiegelung (durch das Kreuzzeichen) und überläßt dann den Täufling des weiteren den Priestern, um ihn am ganzen Leibe zu salben. Er selbst tritt zum mütterlichen Schoße der Kindesannahme heran, heiligt das Wasser des Taufbeckens mit heiligen Anrufungen, weiht es durch dreimaliges Aufgießen des allerheiligsten Öles in Kreuzesform und singt dabei in entsprechender Zahl zu den hochheiligen Aufgüssen des Myron das heilige Lied, das der Inspiration der gottergriffenen Propheten entsprungen ist. Dann läßt er den Mann herbeibringen. Einer von den Priestern liest die Namen des Täuflings und des Taufpaten von der Liste ab, der Täufling wird von den Priestern zum Taufbrunnen geführt und zu Händen des Hierarchen geleitet. Dieser steht oben am Taufbecken, die Priester rufen wiederum mit lauter S. 107 Stimme dem Hierarchen über das Wasser hin den Namen des Taufkandidaten zu, der Hierarch taucht ihn dreimal unter und ruft bei den drei Untertauchungen und Auftauchungen des Täuflings die dreifache Hypostase (Person) der göttlichen Seligkeit an. Darauf übernehmen ihn die Priester und geben ihn in die Hände des Paten und Führers beim Taufgange. Gemeinsam mit ihm legen sie dem Getauften ein Kleid an, wie es (dem Taufakte) entspricht und geleiten ihn abermals zum Hierarchen. Dieser besiegelt den Mann (im Zeichen des Kreuzes) mit dem höchst göttlichwirkenden Myron und erklärt ihn für die Zukunft berechtigt, an der in das Allerheiligste einweihenden Eucharistie teilzunehmen1.
Weil viele Zeremonien des Taufritus in verschiedenen Kirchen die gleichen waren, so stimmt die Darstellung bei D. bald mit der einen, bald mit der andern überein. Am meisten aber nähert sie sich der Schilderung, welche in den Katechesen Cyrills von Jerusalem vorliegt. ↩
