§ 5.
Notwendig sind also die ersten Führer unserer Hierarchie selbst von der überwesentlichen Gottheit mit der göttlichen Gabe erfüllt worden und von der göttlichen Güte ausgesandt, um andern zu diesem Ziel voranzugehen. Sie selbst nun, gleich Göttern voll Verlangen, ihre Untergebenen zur Vollkommenheit zu führen, haben in sinnenfälligen Bildern das Überhimmlische, auf mannigfache Weise das Einheitliche, auf menschliche Weise das Göttliche, durch Stoffliches das Unstoffliche, durch uns Naheliegendes das Überwesentliche in ihren geschriebenen und ungeschriebenen Lehren unsern Gesetzen entsprechend uns überliefert: nicht nur der Unreinen wegen – denn die dürfen auch an die Sinnbilder nicht rühren –, sondern weil unsere Hierarchie, wie gesagt, eine an Sinnbilder gebundene ist und Sinnenfälliges nötig hat, um uns von da aus zum Unsichtbaren emporzuführen.
Der Sinn der Bilder ist den göttlichen und heiligen Führern zu enthüllen, nicht aber den Anfängern; denn es ist bekannt, daß die Gesetzgeber des von Gott angeordneten heiligen Dienstes den heiligen Stand in fest abgegrenzte Klassen eingeteilt und jedem seiner Würde entsprechend das Sein zuerteilt haben. – So wirst auch Du Dich an Deine heiligen Abmachungen halten (denn ihrer zu gedenken, ist heilig) und wirst den Bischofsrang, als den andern übergeordnet, nur mit Deinesgleichen, mit gottähnlichen Priestern teilen; und ihnen wirst Du einschärfen, nach der Ordnung der Hierarchie zu verkündigen, Heiliges heilig zu behandeln, Göttliches nur Göttlichen mitzuteilen, zur Vollendung Führendes nur den der Vollendung Fähigen, Heiliges den Heiligen: Denn neben andern Aufgaben der heiligen Stände übertragen wir Dir auch dieses göttliche Amt.
