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Über die Busse (BKV)
11. Kap. Die Scheu vor den damit verbundenen Bußübungen darf davon nicht abschrecken.
Wie aber, wenn, abgesehen von der Beschämung, welche man höher anschlägt, die körperlichen Beschwerden es sein sollten, welche zurückschrecken: daß man ungewaschen, in unsauberer Vernachlässigung, daß man fern von aller Lebensfreude verharren muß, im rauhen Bußsacke, in der abschreckenden Asche und mit leerem Magen - wegen des Fastens? Ich frage, paßt es sich etwa, daß man in Scharlach und Purpur seine Sünden abbitte? Nun - dann her mit der Nadel zum Scheiteln der Haare, her mit dem Zahnpulver und der Schere von Eisen oder Bronze zum Nägelbeschneiden, und was es an falschem Glanz und erborgter Röte gibt, das streiche dick auf Lippen und Wangen! Außerdem suche vergnügliche Bäder mit Parkanlagen oder in der Nähe des Meeres auf, vermehre den Aufwand, schaffe fett gemästetes Geflügel an, laß dir den ältesten Wein klären, und wenn dich jemand fragt, wem du das alles zugedacht hast, so sage: „Ich habe gegen Gott gesündigt und fürchte, ewig zugrunde zu gehen, daher bin ich nun matt und heruntergekommen und martere mich, um mich wieder mit Gott zu versöhnen, den ich durch meine Sünde beleidigt habe,“ Diejenigen freilich, welche sich auf Bewerbung um eine amtliche Stelle verlegen, lassen es sich nicht gereuen und nicht verdrießen, sich durch alle leiblichen und geistigen Beschwerden und nicht bloß durch Beschwerden, sondern durch Beschimpfungen aller Art hindurch zu arbeiten um ihrer Wünsche willen. Wie affektieren sie nicht Unscheinbarkeit in der Kleidung! wie belagern sie zu Begrüßungen sogar zu später Stunde oder gleich nach Tisch alle Türen! Bei jeder Begegnung mit einer angesehenen Person bücken sie sich tief, nehmen an keinem Gastmahl teil, halten sich von Schmausereien fern und versagen sich jeden S. 245Genuß der Freigebigkeit und Fröhlichkeit. Das alles leiden sie nur wegen der flüchtigen Freude eines einzigen Jahres. Und wir sollten bei einer Gefährdung des ewigen Heiles zögern, über uns zu nehmen, was das Verlangen nach den Fasces ertragen macht! Wir sollten zaudern, dem beleidigten Gott eine Kasteiung im Essen und Trinken und im Putz darzubringen, welche die Heiden, ohne jemand beleidigt zu haben, sich auferlegen! Das sind diejenigen, in betreff deren die Schrift erinnert: „Wehe denen, welche ihre Sünden gleichsam wie mit einem langen Seile festbinden“1.
Eine solche Stelle findet sich in der Hl. Schrift nicht. Ob Tertullian an Sprichw. 5,22 gedacht hat? ↩
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On Repentance
Chapter XI.--Further Strictures on the Same Subject.
What if, besides the shame which they make the most account of, men dread likewise the bodily inconveniences; in that, unwashen, sordidly attired, estranged from gladness, they must spend their time in the roughness of sackcloth, and the horridness of ashes, and the sunkenness of face caused by fasting? Is it then becoming for us to supplicate for our sins in scarlet and purple? Hasten hither with the pin for panning the hair, and the powder for polishing the teeth, and some forked implement of steel or brass for cleaning the nails. Whatever of false brilliance, whatever of feigned redness, is to be had, let him diligently apply it to his lips or cheeks. Let him furthermore seek out baths of more genial temperature in some gardened or seaside retreat; let him enlarge his expenses; let him carefully seek the rarest delicacy of fatted fowls; let him refine his old wine: and when any shall ask him, "On whom are you lavishing all this?" let him say, "I have sinned against God, and am in peril of eternally perishing: and so now I am drooping, and wasting and torturing myself, that I may reconcile God to myself, whom by sinning I have offended." Why, they who go about canvassing for the obtaining of civil office, feel it neither degrading nor irksome to struggle, in behalf of such their desires, with annoyances to soul and body; and not annoyances merely, but likewise contumelies of all kinds. What meannesses of dress do they not affect? what houses do they not beset with early and late visits?--bowing whenever they meet any high personage, frequenting no banquets, associating in no entertainments, but voluntarily exiled from the felicity of freedom and festivity: and all that for the sake of the fleeting joy of a single year! Do we hesitate, when eternity is at stake, to endure what the competitor for consulship or praetorship puts up with? 1 and shall we be tardy in offering to the offended Lord a self-chastisement in food and raiment, which 2 Gentiles lay upon themselves when they have offended no one at all? Such are they of whom Scripture makes mention: "Woe to them who bind their own sins as it were with a long rope." 3