31.
O daß wir doch dieses junge Grün nachahmen möchten, von dem der Herr gesprochen: „Es sprosse die Erde das Grün des Grases, Samen treibend nach seiner Art und seinem Gleichnis“. So säen wir denn Samen nach seiner Art! Welche Art (Geschlecht) gemeint ist, darüber höre den Apostel, der da mahnt, wir sollten nach dem Göttlichen trachten, „ob wir es etwa tasten oder finden möchten, obwohl Gott nicht fern sei von einem jeden aus uns; denn in ihm leben wir und sind wir und bewegen wir uns, wie auch“, so fügt er bei, „einige von euren Dichtern gesagt haben: Sein Geschlecht sogar sind wir“1. Diesem Geschlechte S. 97 gemäß laßt uns Samen säen nicht im Fleische, sondern im Geiste! Denn nicht fleischliche, sondern geistige Saat müssen wir säen2, die wir zum ewigen Leben gelangen wollen. Was aber mit ‚Gleichnis‘ gemeint ist, weißt du, der du selbst nach Gottes Bild und Gleichnis geschaffen bist3. Die Pflanze hält sich an ihre Art: du willst aus deiner Art schlagen? Das in die Erde gestreute Weizenkorn gibt gleichartigen Fruchtsegen zurück: du willst entarten? Die Erntefrucht schändet nicht die unverfälschte Art ihres Samens: du wolltest die Reinheit der Seele, die Kraft des Geistes, die Keuschheit des Leibes schänden?
