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Passend folgte auf die Beschreibung der Fische die Besprechung derjenigen Vögel, die gewöhnlich im Wasser sich aufhalten; denn auch sie erfreuen sich gleicherweise der Gepflogenheit und Funktion des Schwimmens. Darum scheint auch die erste Verwandtschaft zwischen diesen Vögeln und den Fischen darin zu S. 203 liegen, daß beiden Gattungen gemeinsam das Schwimmen eignet. Noch eine zweite Verwandtschaft der Vögel und Fische besteht insofern, als die Flugbewegung eine Art Schwimmbewegung ist. Wie nämlich der Fisch schwimmend das Wasser durchschneidet, so teilt der Vogel raschen Flugs die Luft. Und beiden Gattungen dient gleicherweise Schwanz und Flügel [Flossen] als Ruder. So schwingen sich die Fische mit den Flossen nach vorne zur Höhe und dringen vor bis zum äußersten Rand, steuern desgleichen mit der Schwanzflosse, wohin sie wollen, oder nehmen wie im Anlauf den Weg über ihren Bereich hinaus. Und auch die Vögel schwimmen mit ihren Fittichen wie im Wasser in der Luft und breiten sie wie Flossen aus, schwingen sich ebenso zur Höhe auf oder tauchen zur Tiefe nieder. Weil sonach in mancher Beziehung Lebensbrauch und art sich gleichen, nahmen beide Gattungen auf Gottes Befehl ihre Entstehung aus dem Wasser.Es sprach nämlich Gott: „Es sollen hervorbringen die Wasser die kriechenden Tiere mit lebendiger Seele nach ihrer Art und die Vögel, daß sie an der Veste des Himmels dahinfliegen nach ihrer Art“. Nicht mit Unrecht also ist, da beide Gattungen aus dem Wasser hervorgebracht wurden, auch beiden das Schwimmen eigentümlich.
