22.
Achtet noch auf eine andere Auszeichnung der Jungfräulichkeit! Christus der Bräutigam der Jungfrau, ja, wenn man so sagen darf, Christus selbst von jungfräulicher Reinheit! Denn die Jungfräulichkeit eignet Christus, nicht bloß Christus der Jungfräulichkeit. Eine Jungfrau ist seine Braut (die Kirche); eine Jungfrau, die uns in ihrem Schoße trug; eine Jungfrau, die uns gebar; eine Jungfrau, die uns ihre Brust zur Nahrung reichte, von der wir lesen: „Wie Großes hat die Jungfrau Jerusalem getan! Nicht werden die Brüste fehlen vom Felsgestein1, noch der Schnee2 vom Libanon, oder das Wasser, vom starken Wind bewegt, seine Bahn verfehlen“3. Welches ist diese Jungfrau, die aus den Quellen des dreieinigen Gottes befruchtet wird? Der vom Fels die Wasser strömen, die Brüste nicht versiegen, der Honig fließt? Der Fels aber ist nach dem Apostel Christus4. Von Christus also kommt ihrer Brüste Fülle, die nicht versiegt, von Gott die Herrlichkeit, vom Geiste das strömende Wasser. Das ist der dreieinige Gott, der seine Kirche befruchtet, der Vater, Christus und der Geist.
