1.
Geliebteste! Der Anlaß und der tiefere Sinn des heutigen Festes sind euch aus der Erzählung im Evangelium1 und durch die herkömmliche Feier wohlbekannt. Es ist darum nicht nötig, euch all die Ereignisse aus den Kindheitstagen unseres Erlösers ins Gedächtnis zurückzurufen. Wir brauchen also nicht weiter zu sprechen von dem neu erschienenen glänzenden Sterne, von den Magiern und ihren Geschenken, von der Grausamkeit des Herodes und dem Kindermord. Wißt ihr doch, daß durch das leuchtende Gestirn auf die göttliche Gnade, durch die drei Weisen auf die Berufung der Heidenvölker, durch den gottlosen König auf die Verfolgungswut der Ungläubigen und durch die Hinmordung der Kleinen Bethlehems auf all die Märtyrer insgesamt im S. 185voraus hingewiesen werden sollte. Allein an diesem hochheiligen Tage müssen wir unserer Priesterpflicht durch eine Predigt nachkommen, wie ihr dies auch von uns erwartet. So wollen wir denn mit dem Beistande des göttlichen Geistes versuchen, auf den Wegen, die uns unser Denken zeigt, zu der Erkenntnis zu gelangen, daß sich die geheimnisvolle Wirkung dieses Festes auf die Zeiten aller Gläubigen erstreckt!
Mt 2,112 ↩
