4. Brief — An Doña Agnes Nieto
Valladolid, 10. November 1568
Sie tröstet Doña Agnes über den Verlust ihrer beiden Söhne in der Schlacht in Friesland.
Jhs
Die Gnade des Heiligen Geistes sei immerdar mit Ihnen, Doña Agnes, und stärke Ihre körperlichen Kräfte, um diesen so harten Schlag zu überstehen, den Sie durch die Niederlage in Friesland erlitten! Auch mich hat er erschüttert, und ich war wie regungslos bei dieser Nachricht; denn ich liebte Ihre Söhne, Don Didakus und Don Johann, die mit soviel Freude nach Flandern zogen, aufrichtig. Ich weiß nicht, wie ich Sie trösten soll, da auch mein Schmerz groß ist. Sie hatten das Elend dieses Lebens zur Genüge erfahren, und so hoffe ich, unser Herr werde Sie auch erleuchten, um die Gnade zu erkennen, die er denen erweist, die er aus dieser Welt nimmt. Nach unserem Glauben werden die Seelen, die für Ihren König und unseren heiligen Glauben sterben, mit Gott in der Glorie weilen und von ihm den besten Lohn erhalten, den wir Geschöpfe ersehnen können. Unsere Schwestern sowie auch ich bitten den Herrn um Trost und Gesundheit für Sie. Möge Seine göttliche Majestät Sie stets begleiten, so daß Sie die verlorenen Güter nicht vermissen!
Heute ist der Vorabend von St. Martin 1568.
Ihre unwürdige Dienerin
Theresia von Jesu, Karmelitin
