4.
Es lehrt uns nun der gute Jesus die Worte sprechen, mit denen wir bitten, daß das Reich des Vaters zu uns komme: »Geheiligt werde dein Name, zukomme uns dein Reich!« Bewundert hier, meine Töchter, die große Weisheit unseres Meisters! Seine Majestät sah, daß wir infolge unserer großen Schwäche den heiligen Namen des ewigen Vaters nicht nach Gebühr heiligen, loben, erheben und verherrlichen könnten, wenn er, der Vater, nicht schon hienieden uns sein Reich schenkte und dadurch unserer Armseligkeit nicht zu Hilfe käme. Darum setzte der gute Jesus diese beiden Bitten nebeneinander. Ich betrachte indes hier nur, was wir mit diesem Reiche uns erbitten; denn es ist gut, daß wir dies erkennen. Auch will ich nur mitteilen, was ich davon verstehe, damit auch ihr, meine Töchter, einsehen möget, um was wir bitten und wieviel daran gelegen ist, daß wir inständig darum bitten und nach Kräften dem zu gefallen suchen, der uns sein Reich geben soll. Befriedigt euch dies nicht, so möget ihr euere eigenen Betrachtungen darüber anstellen; unser Meister erlaubt es uns ja, wenn wir uns nur in allem der Lehre der Kirche unterwerfen, so wie ich es hier selbst halte.
