2.
Glaubt es mir, meine Schwestern, die Soldaten Christi, unter denen ich die beschaulichen Seelen und solche verstehe, die dem (innerlichen) Gebete ergeben sind, können die Stunde des Kampfes kaum erwarten! Offene Feinde fürchten sie allezeit wenig. Sie kennen sie schon und wissen, daß diese Feinde nichts vermögen gegen die Kraft, die ihnen der Herr verleiht, sondern immer unterliegen, während sie mit großem Gewinn aus dem Kampfe hervorgehen werden. Darum weichen sie auch nie vor ihnen zurück. Die Feinde, die sie fürchten und mit Recht fürchten und von denen erlöst zu werden sie den Herrn allzeit bitten, sind gewisse verräterische Feinde, böse Geister, die sich in Engel des Lichtes umgestalten. In dieser Verhüllung schleichen sie heran und werden nicht eher erkannt, als bis sie großen Schaden in der Seele angerichtet, die sittliche Kraft in uns gebrochen und die Tugenden erstickt haben und wir unvermerkt in die Versuchung selbst geraten sind. Um Erlösung von diesen Feinden laßt auch uns, meine Töchter, im Vaterunser recht oft zum Herrn flehen! Laßt uns ihn bitten, er möge nicht zulassen, daß sie uns durch ihre Täuschung in Versuchung führen! Ja, möge er uns das Gift zeigen, das sie uns einträufeln wollen, und verhüten, daß sie uns das Licht und die Wahrheit verdecken!
