3.
O welch wichtigen Grund hat unser Meister, uns diese Bitte zu lehren und sie selbst für uns an seinen Vater zu stellen! Seht nur, meine Töchter, wie vielfach uns diese Feinde schaden! Ihr dürft nicht meinen, der einzige Schaden, den sie uns zufügen, bestehe darin, daß sie uns zu dem Glauben verleiten, die Genüsse und Ergötzungen, womit sie uns zu täuschen vermögen, seien von Gott. Dies scheint mir in gewisser Beziehung noch der geringste Schaden zu sein, den wir durch sie erleiden können. Dadurch könnten sie sogar bei manchen Seelen bewirken, daß sie um so schneller voranschreiten. Denn angelockt von der Süßigkeit, die sie verkosten, bringen sie nun mehr Zeit im Gebete zu. Nicht ahnend, daß der böse Feind es ist, der ihnen solche Wonnen bereitet, halten sie sich dieser für unwürdig; sie können Gott nicht genug dafür danken und fühlen sich um so mehr verpflichtet, ihm zu dienen. In der Meinung, diese Wonnen kämen ihnen von der Hand des Herrn zu, sind sie auch bemüht, sich zum Empfang weiterer Gnaden vorzubereiten.
