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Perennis: „Auch wir sind überzeugt davon, daß der Logos der Gottheit Seelen und Leiber der guten Menschen gezeugt hat und daß er redet und lehrt, was immer der Gottheit gefällt.“
Apollonius: „Dieser Logos aber ist unser Erlöser Jesus Christus, der als Mensch im Lande Judäa geboren ward. Er war vollkommen gerecht und erfüllt mit göttlicher Weisheit. In seiner Menschenliebe hat Er uns gelehrt, wer der Gott des Weltalls ist, hat uns das Ideal der Tugendübung zu einem heiligen Leben gezeigt und sich dabei der Fassungskraft unseres Menschengeistes angepaßt. Und durch seinen Tod hat Er der Gewalt der Sünde ein Ende bereitet.
Er hat uns gelehrt, die Begierden ruhig zu machen, Maß zu halten in der Lust, die Freuden zu zügeln, den Trübsinn aus dem Herzen zu reißen. Wir sollten umgänglich sein, die Liebe wachsen lassen, uns rein halten von eitlem Geschwätz, nicht Rache suchen gegen Beleidiger. Wir sollten aus Ehrfurcht vor der S. 88 wahren Gerechtigkeit den Tod verachten — nicht indem wir so uns als schuldig bekennen, sondern indem wir gelassen das Unrecht ertragen. Er hat uns gelehrt, das Gebot, das Er selbst gab, zu erfüllen, nämlich: den Kaiser zu ehren, aber anzubeten nur Ihn, den allein Unsterblichen. Wir sollen glauben an die Unsterblichkeit der Seele, das Gericht nach dem Tod erwarten, hoffen auf die Belohnung für alle Mühen des Tugendlebens, die von Gott bei der Auferstehung denen verliehen wird, die heilig gelebt haben.
