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Damit war der Heilige für die öffentliche, amtliche Kirchentätigkeit gewonnen. In dieser seiner neuen Stellung scheint er sehr bald Julian, dem Apostaten, entgegengetreten zu sein. Basilius hatte den Heimtücker schon auf der Hochschule zu Athen kennen gelernt. Jetzt sollte besonders das katholisch-treue Kappadozien den Groll des Christenhassers fühlen, zumal Cäsarea, dem er Zerstörung androhte, falls nicht ein ungeheuerlicher Geldtribut ihn zufriedenstellen sollte1. Aber Basilius hat ihm ebenso entschieden wie würdig entgegnet2. Die S. 24 Drohungen konnte der Apostat nicht mehr wahr machen, da er zuvor Krone und Leben verlor (363) .
Indes sollte Basilius noch nicht dauernd an der Seite des Bischofs Eusebius bleiben. Sein apostolisches Leben und Wirken, sein Verwaltungstalent, sein theologisches Wissen und seine Beredsamkeit verschafften ihm wohl allgemeine Hochachtung, zogen ihm aber die Mißgunst des eifersüchtig gewordenen Bischofs zu. In der Stadt bildeten sich Parteien, solche für den Bischof und solche für seinen Ratgeber, so daß schließlich ein Schisma zu befürchten war3. Doch Basilius „wollte keine Opposition machen, noch wollte er den Leib der Kirche zerreißen lassen, die ohnehin schon durch die Häretiker in bedrohter Lage war4”. Auf Anraten Gregors von Nazianz flüchtete er in den Pontus und übernahm wieder die Leitung seiner Klöster5. Aber nicht lange dauerte diese Abwesenheit. Eine verschlimmerte kirchenpolitische Lage erforderte seine schleunige Rückkehr.
