90.
1. Die Ermahnung, nach dem Nützlichen zu streben, wendet der Erzieher durch Salomo mit etwa folgenden Worten an: „Euch, ihr Menschen, ermahne ich, und meine Stimme sende ich zu den Menschenkindern. Höret auf mich; denn Erhabenes werde ich sagen,“ 1 und was folgt. Er rät aber das Heilsame, weil der Rat dazu anleitet, zu wählen und zu meiden, wie er dies durch David tut, wenn er sagt: „Selig ist der Mann, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen und nicht tritt auf den Weg der Sünder und sich nicht setzt auf den Stuhl verderbenbringender Menschen, dessen Wille vielmehr auf das Gesetz des Herrn gerichtet ist!“ 2
2. Der Rat hat aber drei Formen; die erste nimmt aus der Vergangenheit die Beispiele, z. B, wie es den Hebräern ging, als sie das goldene Kalb angebetet hatten, 3 und wie es ihnen ging, als sie Unzucht getrieben hatten, 4 und was dem ähnlich ist; die zweite Form verwendet das, was man aus der Gegenwart erkennen und gleichsam mit den Sinnen erfassen kann, wie jenes Wort, das zu denen, die den Herrn fragten: „Bist du selbst Christus oder sollen wir auf einen andern warten?“, gesprochen worden ist: „Geht fort und sagt Johannes: Blinde werden wieder sehend, Taube hören, Aussätzige werden rein, Tote stehen auf, und selig ist, der sich nicht an mir ärgert!“ 5 Dies war es wohl, was David in einer Weissagung verkündet hat: „So wie wir gehört hatten, so sahen wir auch.“ 6
