95.
1. Dies Wort ist freilich auch eine Weissagung auf das Leiden des Herrn. Aber auch durch Ezechiel gibt das Leben die Gebote kund: „Die Seele, die sündigt, wird sterben. Der Mensch aber, der gerecht ist, der die Gerechtigkeit tut, nicht auf den Bergen ißt und seine Augen nicht erhebt zu den Erfindungen (d. i. den Götzenbildern) des Hauses Israel, und das Weib seines Nächsten nicht schändet, und sich einem Weibe während ihrer monatlichen Reinigung nicht nähert, und keinen Menschen bedrückt, und das Pfand des Schuldners S. 289 zurückgibt und keinen Raub begeht,
2. sein Brot dem Hungernden gibt und den Nackten bekleidet, sein Geld nicht auf Zinsen ausleiht und keinen Wucher nimmt, und von der Ungerechtigkeit seine Hand abwendet, und ein gerechtes Urteil fällt zwischen einem Mann und seinem Nächsten, in meinen Geboten gewandelt ist und meine Rechtssatzungen gewahrt hat, um nach ihnen zu tun, dieser Mensch ist gerecht und wird am Leben bleiben, spricht der Herr.“ 1 Diese Worte enthalten im Umriß eine Darstellung des Lebenswandels der Christen und eine vortreffliche Mahnung zum Streben nach einem glücklichen Dasein, nach der Ehrengabe eines guten Lebens, nach dem ewigen Leben.
Ezech. 18, 4–9. Die gleichen Verse sind Strom. II 1 zitiert, aber nach einer anderen Übersetzung, wahrscheinlich der des Theodotion; vgl. Stählin, Clem. und die Sept. S. 68 ff. ↩
