49.
1. Unanständiger Reden aber müssen wir uns selbst gänzlich enthalten; und diejenigen, die solche im Munde führen, müssen wir zum Schweigen bringen durch einen strengen Blick und durch Wegwenden des Gesichts und durch das sogenannte Nasenrümpfen (ἀπομυκτηρισμός) und oft auch durch ein rauheres Wort.1 „Denn was aus dem Munde herauskommt“, so heißt es, „verunreinigt den Menschen“,2 zeigt ihn als gemein, heidnisch, unerzogen und zuchtlos, nicht aber als eigenartig, anständig und gesittet.
2. Wie aber die Knaben beim Ringen, damit ihre Ohren nicht beschädigt werden, Ohrenschützer anlegen, so verwendet der göttliche Erzieher zum Schutz gegen das Anhören von unanständigen Reden und das Anschauen von ebensolchen Dingen die sittsamen Reden,3 damit es dem Schlag der Unzucht nicht gelinge, die Seele zu beschädigen, und lenkt die Augen auf den Anblick des Schönen, indem er sagt, es sei besser, mit den Füßen als mit den Augen auszugleiten.4
Vgl. Epiktet, Ench. 33, 15 f.; Sacra Par. 194 Holl; Floril. Monacense f. 77 v. ↩
Matth. 15, 18; vgl. Mark. 7, 15. 20. ↩
Vgl. Xenokrates Fr. 96 Heinze bei Plut. Moral p. 38 B; 700 C. ↩
Vgl. Paid. III69,3; Zenon bei Diog. Laert. VII 26; Gnomol. Palat. 108 (Sat. philol. H. Sauppio oblata. Berlin 1879, S. 29). ↩
