50.
1. Gegen solche unanständigen Reden wendet sich der Apostel, wenn er sagt: „Keine faule Rede soll aus eurem Munde kommen, sondern nur gute.“1 Und wieder: „Wie es sich für Heilige geziemt, soll unter euch keine unanständige Rede und kein dummes Geschwätz oder leichtfertiger Witz zu hören sein, was sich nicht geziemt, S. a60 sondern vielmehr Danksagung“.2
2. Wenn aber dem Gerichte verfallen ist, wer seinen Bruder einen Toren nennt,3 was sollen wir dann über den sagen, der Törichtes redet? So steht ja auch über einen solchen geschrieben: „Wer ein unnützes Wort redet, wird dem Herrn am Tage des Gerichts darüber Rechenschaft geben müssen.“4 . Und wiederum heißt es: „Aus deiner Rede wirst du gerechtfertigt und aus deiner Rede wirst du verdammt werden.“5
3. Was sind nun die heilsamen Schutzvorrichtungen für die Ohren? Und was sind die Zuchtmittel für die zum Ausgleiten geneigten Augen? Der Umgang mit den Gerechten, der die Ohren zuvor mit Beschlag belegt und sie im voraus gegen die verstopft, die von der Wahrheit wegführen wollen.
4. „Ein schlechter Umgang macht die guten Sitten schlecht“, 6 sagt die Dichtung. Und würdiger noch sagt der Apostel: „Verabscheut das Böse, haltet am Guten fest!“7 6 Denn wer mit den Heiligen umgeht, wird geheiligt werden8 .
Eph. 4, 29. ↩
Eph. 5, 3 f. ↩
Vgl. Matth. 5, 22. ↩
Ebd. 12, 36 ↩
Ebd. 12, 37. ↩
Menander, Thais Fr. 218 CAF III p. 62; nach anderen stammte der Vers von Euripides (Fr. inc. 1024 Nauck 2.Aufl.); vgl. Strom. I 59,4, wo der Vers aus 1 Kor. 15,33 angeführt ist. ↩
Röm. 12, 9. ↩
Vgl. A. Resch, Agrapha Log. 18 S. 169 ff.; J. H. Ropes, Sprüche Jesu S. 22 f. ↩
