35.
1. Beim Vergleich dieser beiden Schriftstellen taucht eine sehr große Schwierigkeit auf, was sie wohl meinen. Wenn nämlich der Anfang des Glaubens an Christus das durch die Milch gekennzeichnete Kindesalter ist und dies als kindisch und unvollkommen gering geachtet wird, wie ist es möglich, daß die Ruhe des Vollendeten und des Gnostikers nach dem Empfang der festen Speise wieder mit der kindlichen Milch ausgezeichnet ist?
2. Vielleicht bedeutet das Wörtchen ὡς (wie), das auf einen Vergleich hinweist, etwas Derartiges; und wir müssen dann den Satz etwa so lesen: „Milch gab ich euch zu trinken in Christus,“1 und nach einer kurzen Unterbrechung wollen wir hinzufügen: „wie Kindern“, 2 damit wir entsprechend diesem Einschnitt beim Lesen einen derartigen Sinn erhalten:
3. Ich habe euch in Christus mit einfacher und wahrer und natürlicher Speise, der geistlichen, 3 unterrichtet; denn dies ist das Wesen der lebenspendenden Milch, die aus zärtlich liebenden Brüsten quillt. Somit wäre das Ganze so aufzufassen: Wie die Ammen mit der Milch die neugeborenen Kinder ernähren, so auch ich, indem ich euch S. 236 mit dem Wort, der Milch Christi, geistliche Speise einflöße.
