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S. 112 Welche Frucht verlangt Gott von den Christen?
Alles Sichtbare hat Gott erschaffen und den Menschen zur Erquickung und zum Genusse gegeben. Und ein Gesetz der Gerechtigkeit gab er ihnen. Seit der „Ankunft Christi“1 aber verlangt Gott eine andere Frucht und eine andere Gerechtigkeit, die Reinheit des Herzens, ein „gutes Gewissen“2, freundliche Reden, ehrbare und gute Gedanken und lauter vollkommene Handlungen, wie sie den „Heiligen“3 ziemen. Denn der Herr sagt: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht vollkommener sein wird als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen“4. Im Gesetze steht geschrieben: „Du sollst nicht huren“5. Ich aber sage euch: „Du sollst nicht begehren und nicht zürnen“6. Denn wer ein „Freund Gottes“7 sein will, muß sich vor der Befleckung durch die Sünde und das „ewige Feuer“8, das in uns ist, hüten. Dies macht uns des Reiches würdig. Preis seiner Barmherzigkeit und dem [uns] zuteil gewordenen Wohlgefallen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. 14. Homilie.
2 Petr. 1, 16. ↩
Apg. 23, 1; 1 Tim. 1, 5; 1 Petr. 3, 21. ↩
Bezeichnung der Christen als Bürger des messianischen Reiches (nach Is. 4, 3): Röm. 1, 7; 12, 13; 15, 25. 31; 16, 2. 15; 1 Kor. 1, 2; 6, 1 f.; 14, 33; 16, 1. 15; 2 Kor. 1, 1; 8, 4; 9, 1. 12; 13, 12; Eph. 1, 1; 2, 19; 5, 3; Phil. 1, 1; 4, 22; Kol. 1, 2. 4. 26; Hebr. 6, 10; 1 Petr. 1, 15 f.; Off. 8, 4; 11, 18. ↩
Matth. 5, 20. ↩
Exod. 20, 14. ↩
Matth. 5, 27 ff. ↩
Jak. 2, 23. ↩
Matth. 18, 8; 25, 41; Jud. 7. ↩
