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[Forts. v. S. 330 ] Wenn nun künftige Bräute vor allem das vor den übrigen voraus haben möchten, daß sie sich auf die Schönheit ihres Bräutigams etwas zugute tun können, so müssen sie schon hierin gestehen, daß sie es den gottgeweihten Jungfrauen nicht gleichtun können; denn nur diesen ist es beschieden, zu sprechen: „Schön an Gestalt bist Du vor den Menschenkindern; Anmut ist ausgegossen über Deine Lippen“1. Wer ist dieser Bräutigam? Nicht einer, der im Dienst des Alltagslebens aufgeht; nicht einer, der auf vergänglichen Reichtum pocht, sondern dessen „Thron immerdar und ewig währt“2. „Königstöchter sonnen sich in seiner Herrlichkeit. Zu deiner Rechten steht die Königin im Goldgewande, im bunten Tugendkleide. Höre denn, Tochter, und sieh und neige dein Ohr und vergiß deines Volkes und des Hauses deines Vaters! Denn es verlangte den König nach deiner Schönheit; er ist ja dein Gott“3.
