38.
Das ist in der Tat die wahre Schönheit, der nichts gebricht, die allein aus des Herrn Mund das Lob zu hören verdient: „Ganz schön bist du, meine Schwester, und Tadeliges ist nicht an dir. Meine Braut, komm hierher vom Libanon, komm hierher vom Libanon! Vom Aufgang des Glaubens, vom Scheitel des Sanir und Hermon, von den Verstecken des Löwen, von den Bergen der Leoparden ausgehend wirst du vorüber-, glücklich herübergelangen“1. In diesen Zügen offenbart sich die vollendete, untadelige Schönheit der jungfräulichen Seele, die sich Gottes Altar zum Opfer weihte, inmitten der offenen oder versteckten Gefahren von seiten der Raubtiere im geistigen Sinn sich nicht durch das Vergängliche betören ließ, sondern, unverwandten Blickes auf Gottes Geheimnisse gerichtet, des Geliebten sich würdig erwies, deren Brüste (schöner als Wein) voll der Freude quellen2; denn „der Wein erfreut das Menschenherz“3.
