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Und er, der von den Kriegsknechten (von dir) getrennt1, er, der vom Lanzenstich verwundet wurde2, um uns mit dem Blute der heiligen Wunde zu heilen, wird fürwahr dir erwidern — er ist ja „sanftmütig und demütig von Herzen“3 und „lieblich anzusehen“4 —: „Erhebe dich, Nord, und komm, Süd! Durchwehe meinen Garten, und träufeln sollen meine Gewürze!“5 In allen Weltteilen ward ja der Wohlgeruch des gottgeweihten Lebens heimisch und verbreitete sich der Duft, den der gottgeliebten Jungfrau Leiblichkeit ausströmt. „Herrlich bist du, meine Schwester, S. 336 wie das Wohlgefallen6 selbst, schön wie Jerusalem!“7 Nicht also der unter Krankheit oder Altersschwäche schwindende Reiz des vergänglichen Leibes macht die Schönheit der Jungfrauen aus, sondern der Ruf edler Verdienste, der, allen Wechselfällen entrückt, nimmer sterben wird.
