1. Er belobt das Concil, weil es die Irrenden nicht duldet, die sich Bessernden aber aufnimmt.
Innocentius (sendet) Silvanus, dem Greise, Valentinus1 und den übrigen geliebtesten Brüdern, welche auf der Synode in Mileve anwesend waren, Gruß im Herrn.
Unter den übrigen Sorgen der römischen Kirche und Beschäftigungen des apostolischen Stuhles, mit welchen wir die Anfragen Verschiedener mit gewissenhafter und heilsamer Erwägung behandeln, brachte mir unverhofft unser Bruder und Mitbischof Julius das Schreiben euerer Liebe, welches ihr von der milevitanischen Synode in euerer zarten Sorge für den Glauben überschicktet, zugleich mit einer änlichen Klageschrift des Concils von Carthago. Es frohlockt nemlich die Kirche, daß die Hirten den ihnen anvertrauten Heerden eine so große Sorgfalt widmen, daß sie nicht nur Keinen von ihnen im Irrthume lassen, sondern auch, wenn einige Schafe das Kraut einer thörichten Lust verführte und sie im Irrthume verharren, sie entweder gänzlich ausschließen oder, wenn sie das seit Langem unerlaubt Begehrte vermeiden, der früheren Hut mit Vorsicht übergeben wollen und so in beiden Fällen dafür sorgen, daß weder durch die Aufnahme Solcher die Übrigen durch ein ähnliches Beispiel verführt werden noch durch Verachtung der Zurückkehrenden diese den Bissen der Wölfe S. 166 überantwortet erscheinen. Eine kluge fürwahr und vom katholischen Glauben erfüllte Vorsorge. Denn wer könnte entweder den Irrenden dulden oder dem sich Bessernden die Ausnahme verweigern? Wie ich es nemlich für grausam halte, den Sündern nachzugeben, ebenso erkläre ich es für gottlos, den Bekehrten nicht die Hand zu bieten.
Ohne Zweifel führte der Papst wie im vorhergehenden Briefe alle Namen der Bischöfe auf. ↩
