3. Der neuen Irrlehre widerspricht David.
Denn was konnten sie Ärgeres gegen den Herrn ersinnen, als da sie die göttlichen Hilfeleistungen verwarfen und den Grund des täglichen Gebetes entfernten? Das heißt so viel als sagen: Wozu brauche ich Gott? Mit Recht könnte ihnen der Sänger zurufen:1 „Seht da Menschen,welche sich Gott nicht zum Helfer bestellt haben." Indem sie also die Hilfe Gottes leugnen, sagen sie, der Mensch könne sich selbst genügen und bedürfe der göttlichen Gnade nicht; ist er aber deren beraubt, so muß er den Schlingen des Teufels verfallen und unterliegen, da er die Vollendung aller Gebote des Lebens einzig durch die Freiheit anstrebt, der verkehrten Lehre der bösesten Geister! Wer aber endlich beachtet, daß die Freiheit selbst den ersten Menschen derart betrog, daß er, während er ihr die Zügel allzu lässig gießen ließ, durch Übermuth in die Sünde fiel und von ihr nicht befreit werden konnte, wenn ihn nicht durch die Vorsehung der Wiedergeburt die Ankunft Christi des Herrn in den Stand der früheren Freiheit zurückversetzt hätte, der höre die Worte Davids:2 „Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn" und:3 „Sei mein Helfer, verlaß mich nicht und verachte mich nicht, Gott mein Retter!" Das hätte er umsonst gesagt, wenn es nur in seinem Willen gelegen war, was er inbrünstig vom Herrn erflehte.
