2. In zweifelhaften Fällen ist stets der apostolische Stuhl zu befragen.
Sorgfältig also und angemessen befraget ihr das Heiligthum der apostolischen Würde — jener Würde, sage ich, welcher mit Ausnahme Dessen, was draussen ist, die Sorge für alle Kirchen obliegt — in zweifelhaften Angelegenheiten, welche Meinung festzuhalten sei, indem ihr nemlich der Vorschrift der alten Überlieferung folget, von der ihr mit mir wisset, daß sie stets vom Erdkreise beobachtet worden ist. Das jedoch übergehe ich; denn ich glaube nicht, daß es euerer Klugheit verborgen sei. Habt ihr es doch durch That bewiesen aus keinem anderen Grunde, als weil ihr wisset, daß von der apostolischen Quelle in alle Provinzen an die Fragenden die Antworten erfließen. Besonders, „wenn es sich um einen Gegenstand des Glaubens handelt, erachte ich, daß alle unsere Brüder und Mitbischöfe nur an Petrus, d. i. an den Urheber ihres Namens und Ehrenranges, berichten dürfen, sowie jetzt euere Liebe berichtete, was allen Kirchen der ganzen Welt gemeinsam nützen könnte."1 Denn sie müssen vorsichtiger werden, wenn sie sehen, daß die Urheber der Übel auf den Bericht einer doppelten Synode durch unser entscheidendes Urtheil von der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen worden sind. Ein doppeltes Gutes also wird euere Liebe verrichten; denn ihr selbst werdet euch der Gnade der beobachteten Canones erfreuen, und die ganze Welt wird euerer Gutthat theilhaftig werden. S. 167 Welcher katholische Mann wird denn noch ferner sich mit den Feinden Christi in ein Gespräch einlassen, wer nur das Licht selbst in der Lebensgemeinschaft mit ihnen theilen? Denn die Urheber der neuen Irrlehre sollen geflohen werden.
- Decret. cf. C. XXIV. qu. 1, c. 12.
