4. In seiner langwierigen und von Leiden und Gefahren aller Art erfüllten Verbannung tröstet ihn die Freimüthigkeit und Liebe des Papstes.
Denn auch uns, die wir jetzt schon das dritte Jahr in der Verbannung leben und dem Hunger, der Pest, Kriegen, immerwährenden Belagerungen, einer unbeschreiblichen Einöde, dem täglichen Tode, den Schwertern der Isaurier preisgegeben sind, tröstet und ermuthigt nicht wenig euere beständige und unermüdliche Zuneigung, euer Freimuth im Ermahnen und die Freude über euere aufrichtige Liebe. Das ist unsere Mauer, das unsere Sicherheit, das unser Hafen der Ruhe, das unser unermeßlicher Schatz, das unsere Freude und die Ursache großen Vergnügens; und wenn wir auch wiederum an einen noch einsameren Ort,1 als dieser ist, gebracht würden, so gehen wir dahin im Besitze dieses nicht geringen Trostes unserer Leiden.
Ahnungsvoll spricht hier der Heilige von seiner bald erfolgten Transportirung aus seinem bisherigen Verbannungsort (einem Orte zwischen Isaurien, Cilicien u. Armenien nach Pityus am östlichen Ufer des Schwarzen Meeres am äussersten Rande des römischen Reiches, auf welcher aber der Dulder starb am 17. Sept. 407. ↩
