12. Rescript des Kaisers Theodosius an den Kaiser Honorius.1
Theodosius berichtet, daß er die Beseitigung der von ihm erschlichenen Neuerung und die Beobachtung der dem römischen Bischofe zukommenden Privilegien über Illyricum angeordnet habe. Einen würdigen Entscheid verdient, wer immer die Worte des ewigen Herrschers 2 unserer Milde überbringt, heiliger Herr, durchlauchtigster, verehrungswürdiger Vater, besonders noch im Hinblick auf die christliche Religion, welche dem ehrwürdigen Herzen deiner Majestät so (tief) eingegossen ist, daß sie unser Herz (stets) weiter erfaßt und beherrscht. Gott der Schöpfer nemlich setzte deßhallb die Nachkommen der christlichen Fürsten zu Herrschern3 ein, auf daß mit Fernhaltung alles Erschlichenen die Anordnungen unserer Vorfahren bewahrt werden. Wenngleich wir nicht bloß dann, wenn es sich um die Reinerhaltung der göttlichen Aussprüche handelt, die Worte deiner Ewigkeit mit bereitwilliger Liebe beherzigen und mit aller Ehrfurcht annehmen, so gillt Dieß doch besonders von dieser Angelegenheit, weil der Name jener berühmten Stadt das WohI unserer Regierung und unseres ganzen Reiches bis jetzt aufrecht erhält. Daher verordnetenwir nach Beseitigung alles dessen, was S. 342 die Bischöfe in Illyricum durch ihre Bitten erschlichen, daß die Aussprüche der alten apostolischen Disciplin und der alten Canones beobachtet werden. Hierüber richteten wir nach der Anweisung deiner Ewigkeit an die erlauchten Präfecten unseres Illyricums Schreiben, daß sie unter Beseitigung der bischöflichen Erschleichungen für die Beobachtung der alten Ordnung besonders sorgen sollen, damit nicht die ehrwürdige heiligste Kirche der Stadt die von den Alten festgesetzten Privilegien verliere, welche uns ein ewiges Kaiserreich ihres Namens weihte.
