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Auf derartige Bräuche geht auch jene gottlose Gewohnheit gewisser nur allzu alberner Leute zurück, von Anhöhen aus bei Anbruch des Tageslichtes die emporsteigende Sonne anzubeten. Ja sogar manche Christen sehen darin eine solch gottgefällige Handlungsweise, daß sie sich vor ihrem Eintritte in die Basilika des heiligen Apostels Petrus, die doch einzig und allein dem wahren und lebendigen Gott geweiht ist, nachdem sie die Stufen hinter sich haben, die zur Terrasse1 des höher gelegenen freien Platzes23 führen, nach der aufgehenden Sonne umwenden, ihr Haupt beugen und sich zu Ehren des strahlenden Gestirns verneigen. Daß dies vorkommt zum Teil aus strafwürdiger Unwissenheit, zum Teil aus heidnischer Gesinnung grämt und schmerzt uns tief. Denn mögen damit auch einige vielleicht mehr dem S. 120Schöpfer dieses schönen Lichtes ihre Ehrfurcht bezeigen als dem Lichte selbst, das doch nur sein Werk ist, so muß man doch auch den Schein einer solchen Verehrung meiden. Wird sonst nicht derjenige, der den alten Götterkult verlassen hat und diesen scheinbaren Brauch bei den Unsrigen wiederfindet, an jenem Überreste seines alten Aberglaubens wie an etwas Lobenswertem festhalten, wenn er sieht, daß Christen und Ungläubige darin übereinstimmen?
