4.
So mögen uns denn jene Christen, die nur einen Scheinleib annehmen, sagen, was das für eine Natur des Erlösers war, die ans Kreuz geschlagen und in die Gruft gelegt wurde! Sie mögen uns erklären, in welchem Fleische er nach Entfernung des Grabsteins am dritten Tage wieder auferstanden ist, oder welchen Leib Jesus seinen Jüngern zeigte, als er bei verschlossenen Türen unter ihnen erschienen!1 . Sie mögen uns darüber belehren, welchen Leib er hatte, als er diese, um ihr Mißtrauen zu zerstreuen, aufforderte, ihn zu besehen und mit ihren Fingern die noch offenen Male der Nägel und die noch frische Wunden seiner geöffneten Seite zu betasten!2 . Und wenn sich die verstockten Häretiker trotz dieses so hell schimmernden Lichtes der Wahrheit nicht von ihrer S. 345Verblendung frei machen wollen, so mögen sie uns zeigen, worauf sie ihre Hoffnung auf ein ewiges Leben gründen, und was sie berechtigt, an eine Teilnahme an der Auferstehung Christi zu glauben! Können sie ja nicht mit dem Apostel sprechen: „Christus ist von den Toten auferstanden als Erstling der Entschlafenen“3 ; denn Christus würde eben nicht der „Erstling der Menschen“ sein, wäre er nicht ein Sproß unserer Natur. Bildet doch der Herr, der als erster unter den Menschen auferstanden ist, nur ein Glied der großen Menge derer, denen er4 voranging. Und der Glaube der Frommen hält daran fest, daß sich auch an den „Gliedern“ erfüllen soll, was am „Haupte“ eingetreten ist. „Wie nämlich alle in Adam sterben, so werden auch alle in Christus zum Leben zurückkehren“5 .
