3.
Damit wir also von den Banden der Erbsünde, von den Verirrungen dieser Welt wiederum zur ewigen Glückseligkeit berufen würden, stieg jener selbst zu uns herab, zu dem wir nicht emporsteigen konnten. Denn mochte auch in vielen Liebe zur Wahrheit wohnen, so wurden doch die mannigfachen unsicheren Meinungen durch die Hinterlist trügerischer Dämonen irregeleitet, und schwankte menschliche Unwissenheit unter dem Einflusse einer fälschlich so genannten Wissenschaft zwischen entgegengesetzten und einander bekämpfenden Anschauungen hin und her. Um aber solchem Blendwerke, durch welches unser in1 Gefangenschaft befindlicher Geist dem sich brüstenden Teufel dienstbar war, ein Ende zu machen, war die Unterweisung des Gesetzes unzureichend. Ebensowenig konnte durch die Mahnworte der Propheten allein unsere Natur in ihren früheren Zustand zurückversetzt werden. Nein, zu den Satzungen über die Moral mußte eine wirkliche Erlösung kommen, und unsere schon zu Beginn verderbte Abstammung forderte eine neubeginnende Wiedergeburt. Um die Menschen wieder mit Gott zu versöhnen, mußte ein Opfer dargebracht werden, das mit uns das gleiche Geschlecht hätte, von unserer Befleckung aber rein wäre. Jener Ratschluß Gottes, demzufolge es ihm gefiel, die Sündhaftigkeit der Welt in der Geburt und dem Leiden Jesu Christi zu tilgen, sollte den Menschen aller Jahrhunderte zugute kommen. Uns aber sollten die nach dem Bedürfnisse der Zeiten verschieden gestalteten Geheimnisse nicht verwirren , sondern vielmehr stärken, zumal der Glaube, nach dem wir leben, zu keiner Zeit verschieden gewesen.
Satans ↩
