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Vom Kranze des Soldaten (BKV)
2. Kap. Die allgemeine Sitte der Christen geht dahin, keine Kränze aufzusetzen.
Ich gehe von der Behauptung aus, kein einziger von den Gläubigen läßt seinen Kopf mit einem Kranze in Berührung kommen, außer zur Zeit einer Versuchung wie die vorliegende. Alle halten es so von den Katechumenen an bis zu den Bekennern und Märtyrern, beziehungsweise Abtrünnigen.
Da siehst du, woher die Sitte, um die es sich nun handelt, ihr Gewicht und Ansehen hat. Während wir erst noch untersuchen, wie man es halten soll, steht es bereits fest, wie es zu halten ist1. Was gegen eine bestehende Übung, die sich durch sich selbst rechtfertigt, und deren Autorität durch die allgemeine Übereinstimmung hinreichend gesichert ist, unternommen wird, das muß man gewiß als Sünde ansehen, und zwar als eine ganz unzweifelhafte. Es ist selbstverständlich, daß man den Grund für dieselbe aufsuchen darf, aber unbeschadet des Gehorsams gegen diese Übung, nicht um sie zu untergraben, sondern zu ihrer Befestigung, damit man sie um so besser beobachte, wenn man auch in Betreff ihrer Begründung im reinen ist.
Was soll man aber dazu sagen, wenn jemand über die Verbindlichkeit einer frommen Übung Untersuchungen anzustellen beginnt in dem Augenblick, wo er im Begriff steht, sich von ihr loszusagen? wenn er erst zu einer Zeit, wo er davon abläßt, untersucht, woher der Gebrauch kommt? Obwohl er sich den Anschein geben will, als werfe er bloß deshalb die Frage auf, um zu zeigen, daß er beim Aufgeben der frommen Übung keinen Fehler begangen habe, so steht es fest, daß er nichtsdestoweniger gefehlt in der voreiligen Annahme und S. 235Befolgung derselben. Denn wenn er heute durch die Annahme eines Kranzes nicht fehlt, so hat er ehedem in Abweisung desselben gefehlt.
Daher wird diese Abhandlung nicht an solche gerichtet sein, welchen eine Untersuchung nicht zusteht2, sondern an solche, welche aus Wißbegierde nicht eine Untersuchung anstellen, sondern sich Rat erholen wollen. Einerseits ist die Wißbegierde immer die Veranlassung zum Untersuchen, andererseits lobe ich mir aber einen Glauben, der eine Übung halten zu müssen meint, noch bevor er darüber unterrichtet ist. Es ist etwas Leichtes, sogleich zu fragen: Wo steht geschrieben, daß wir uns nicht bekränzen sollen? Wo steht es denn geschrieben, daß wir es sollen? Die, welche von der Gegenseite eine ausdrückliche Bestätigung in der Hl. Schrift fordern, präjudizieren damit, daß auch für ihre Ansicht eine ausdrückliche Bestätigung der Hl. Schrift vorhanden sein müsse. Denn wenn man die Statthaftigkeit des Bekränzens auf den Grund hin behauptet, weil die Schrift es nicht verbiete, so wird mit Fug und Recht die Sache umgedreht und gesagt, sich zu bekränzen sei nicht statthaft, weil die Schrift es nicht befiehlt3. Was wird also die Praxis tun? Wird sie beides gelten lassen, als wäre keines von beiden verboten, oder wird sie beides verwerfen, als wäre keins von beiden vorgeschrieben? - Aber was nicht verboten wird, das ist ja von selber erlaubt, - Nein, im Gegenteil, was nicht ausdrücklich erlaubt wird, ist verboten.
Mit Oehler ist zu lesen quid observetur, nicht cur quid. ↩
weil sie nicht eine „ratio“ für die Übung suchen wollen, sondern diese Übung selbst in Frage stellen. ↩
Dieser Satz ist offenbar sophistisch, da bei Geboten und Verboten nicht gleichmäßig verfahren werden kann, sonst wären z.B. auch manche zum Leben notwendige Tätigkeiten unstatthaft, wie der Hl. Schrift sie nirgends ausdrücklich anbefiehlt. ↩
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De la couronne du soldat
II.
Je soutiens donc qu'aucun fidèle ne porte jamais de couronne sur la tête, excepté pendant le temps de cette épreuve. Tous le pratiquent ainsi, depuis les catéchumènes jusqu'aux confesseurs et aux martyrs, ou même ceux qui ont apostasié. D'où provient l'observance dont il s'agit en ce moment, qu'importe? Demander pourquoi on observe une chose, c'est constater le fait de son existence. |131 Conséquemment, on ne peut plus dire qu'il n'y a point délit, ou qu'il n'y a qu'un délit contestable dans la violation d'une coutume, qu'il faut maintenir par cela même qu'elle existe, et qui a pour elle l'autorité du consentement universel. Non pas qu'il ne faille en chercher la raison; mais il faut le faire sans préjudice de l'observance, « pour l'édifier, et non pour la détruire, » afin de l'observer plus religieusement, lorsque tu seras assuré de sa raison. Mais quelle étrange manière d'agir, que de mettre en question une coutume, après l'avoir violée! d'en demander la raison, après s'en être éloigné! La révoquer en doute, pour montrer que l'on n'a point failli en désertant la coutume, c'est attester néanmoins que l'on a failli autrefois en l'adoptant comme une coutume. En effet, si celui qui a porté aujourd'hui la couronne n'a point prévariqué, il a prévariqué autrefois quand il l'a refusée. Voilà pourquoi ce traité ne s'adressera point à ceux que la question ne concerne pas, mais à tous ceux qui, au lieu d'avoir pris parti, poussés par le désir d'apprendre, demandent à être éclairés. Car il s'élève toujours des discussions. Pour ma part, j'aime cette foi qui a cru qu'il fallait pratiquer avant de savoir. Demander d'abord où il est écrit que nous ne devons pas porter de couronne, c'est chose facile. Mais où est-il écrit que nous devons en porter? Ceux qui réclament l'autorité de l'Ecriture pour l'opinion qu'ils rejettent, décident d'avance que l'autorité de l'Ecriture doit venir également en aide à l'opinion qu'ils défendent, Car si vous arguez du silence de l'Ecriture qu'il est permis de porter une couronne, on retournera l'argument contre vous, en disant qu'il n'est pas permis de porter une couronne, parce que l'Ecriture ne l'ordonne pas. Que fera la discipline? Recevra-t-elle l'un et l'autre comme non défendus? Rejettera-t-elle l'un et l'autre comme non ordonnés? ---- Mais ce qui n'est point prohibé est permis de soi-même, diras-tu.---- Loin de là, ce qui n'est pas expressément permis, est prohibé. |132