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Vom Kranze des Soldaten (BKV)
3. Kap. In Fällen, worüber die Hl. Schrift sich nicht ausspricht, hat die allgemeine christliche Gewohnheit Verbindlichkeit für alle.
Wie lange sollen wir denn immer in die nämliche Kerbe hauen, da wir es doch mit einer eingebürgerten Gewohnheit zu tun haben, welche durch Prävenienz eine S. 236unumstößliche Ordnung bewirkt hat?1 Wenn dieselbe auch durch keine Stelle der Schrift vorgeschrieben wird, so ist sie doch sicher durch die Gewohnheit befestigt, und diese ist ohne Zweifel aus der Überlieferung erflossen. Wie könnte etwas in allgemeinen Gebrauch kommen, wenn es sich nicht zuvor in der Überlieferung vorfindet?
Auch bei der Berufung auf die Tradition muß man, wendest du ein, die Autorität der Schrift verlangen. - Gut; untersuchen wir also auch, ob man gar keine andere als nur eine in der Hl. Schrift enthaltene Tradition gelten lassen darf! Wir werden allerdings dann in Abrede stellen, daß eine solche beobachtet werden dürfe, wenn gar keine Beispiele von anderweitigen Traditionen als Präjudiz vorliegen, von solchen Traditionen nämlich, welche wir ohne eine zur Bestätigung dienende Schriftstelle, auf bloße Überlieferung hin und auf Grund des darauf begründeten Gewohnheitsrechts aufrechterhalten.
So z. B., um von der Taufe auszugehen, wenn wir ins Wasser treten, geben wir zu gleicher Zeit, aber auch schon einige Zeit vorher, in der Kirche unter der Hand des Bischofs die Erklärung ab, daß wir dem Teufel, seiner Pracht und seinen Engeln widersagen. Sodann werden wir dreimal untergetaucht, wobei wir etwas mehr geloben, als der Herr im Evangelium bestimmt hat2. Herausgestiegen, genießen wir eine Mischung von Milch und Honig und enthalten uns von jenem Tage an eine ganze Woche hindurch des täglichen Bades. Das Sakrament der Eucharistie, welches vom Herrn zur Essenszeit3 und allen anvertraut4 wurde, empfangen wir auch S. 237in frühmorgenlichen Versammlungen und aus der Hand keines andern als der Vorsteher. Die Opfer für die Verstorbenen bringen wir am Jahrestage als ihrem Geburtstage dar. Am Sonntage halten wir es für ein Unrecht, zu fasten oder auf den Knieen zu beten. Eben desselben Vorrechtes erfreuen wir uns in der Zeit vom Passahtag5 bis Pfingsten. Auch erregt es uns Ängste, wenn etwas von dem uns eigentümlichen Kelche und Brote zu Boden fällt. Bei jedem Schritt und Tritt, bei jedem Eingehen und Ausgehen, beim Anlegen der Kleider und Schuhe, beim Waschen, Essen, Lichtanzünden, Schlafengehen, beim Niedersetzen und, welche Tätigkeit wir immer ausüben, drücken wir auf unsere Stirn das kleine Zeichen6.
Statum fecit vgl. Apol. 46: ostendimus totum statum nostrum; status bezeichnet hier eine feststehende Ordnung, die als Verfassung gilt. Praeveniendo steht wohl im juristischen Sinne = sie hat den Vortritt, besteht zu Recht vor jeder Untersuchung. ↩
Das Taufgelübde, das Glaubensbekenntnis, das sich auf die vom Herrn vorgeschriebene trinitarische Taufform, aufbaute, vgl. de bapt. 6. ↩
Mit victus kann hier nichts anderes gemeint sein als die coena am Abend vor dem Leiden Christi. ↩
Omnibus mandatum muß hier übersetzt wrden „allen anvertraut worden war“; denn der Gegensatz ist: nec de aliorum manu quam praesidentium sumimus. Die Übersetzung „allen zum Empfang anbefohlen war“ trifft nicht den Sinn. ↩
Die Übersetzung des „a die Paschae“ mit „vom Ostertag an“ ist, glaube ich unrichtig. Vgl. z.B. de oratione 18. Sic et die Paschae, quo communis et quasi publica ieiunii religio est, etc. Darnach ist „dies Paschae“ der Charfreitag und Charsamstag. ↩
Das sog. kleine Kreuzeszeichen, wofür Tert. das Diminutiv braucht. ↩
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De la couronne du soldat
III.
Jusques à quand mènerons-nous et ramènerons-nous la scie par cette ligne, puisque nous avons l'observance ancienne qui, par son antériorité, fait loi. Si l'Ecriture ne l'a point déterminée, toujours est-il que la coutume, qui sans doute est provenue de la tradition, la fortifie: en effet, comment l'usage s'établirait-il s'il n'avait sa source dans la tradition? Tu me diras encore que pour valider la tradition il faut une autorité écrite. Examinons donc si on ne doit admettre de tradition que celle qui est écrite. Nous affirmerons volontiers qu'il ne faut pas la recevoir, si elle n'a en sa faveur le préjugé d'autres institutions que nous maintenons sans pouvoir alléguer aucun texte de l'Ecriture, à titre seul de tradition, et sur l'autorité de la coutume. Pour commencer par le baptême, avant de descendre dans l'eau, sur le lieu, et un peu avant l'église, nous jurons, sous la main du pontife, que nous renonçons à Satan, à ses pompes et à ses anges; ensuite nous sommes plongés trois fois, répondant quelque chose de plus que le Seigneur n'a précisé dans son Evangile. Au sortir de là, nous goûtons pour la première fois la concorde du lait et du miel; à dater de ce jour, nous nous abstenons du bain quotidien toute la semaine. Nous recevons le Sacrement de l'Eucharistie dans des assemblées qui ont lieu avant le jour, et seulement de la main de ceux qui président, quoique le Seigneur l'ait confié à tous et à l'heure du repas. Nous faisons annuellement des oblations pour les défunts et pour les nativités des martyrs. Nous regardons comme inconvenant de jeûner le jour du Seigneur et de prier à genoux. Nous jouissons de la même immunité depuis le jour de Pâques jusqu'à la Pentecôte. Que quelque chose de notre calice, ou de notre pain tombe à terre, nous le souffrons avec douleur. S'agit-il de nous mettre en voyage ou de marcher, d'entrer ou de sortir, de nous habiller, de nous chausser, de descendre au bain, de nous mettre à table, de prendre de la lumière, de nous asseoir, ou d'entrer |133 au lit, quelque chose que nous fassions, nous marquons notre front du signe de la croix.