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Les confessions de Saint Augustin
CHAPITRE V. TYRANNIE DE L’HABITUDE.
10. L’homme de Dieu m’avait fait ce récit de Victorinus, et je brûlais déjà de l’imiter. Telle avait été l’intention de Simplicianus. Et quand il ajouta qu’au temps de l’empereur Julien où un édit défendit aux chrétiens d’enseigner les lettres et l’art oratoire, Victorinus s’était empressé d’obéir à cette loi, désertant l’école de faconde plutôt que votre Verbe, qui donne l’éloquence à la langue de l’enfant (Sag. X, 21), il ne me parut pas moins heureux que fort d’avoir trouvé tant de loisir pour vous.
C’est après un tel loisir que je soupirais, non plus dans les liens étrangers, mais dans les fers de ma volonté. Le démon tenait dans sa main mon vouloir, et il m’en avait fait une chaîne, et il m’en avait lié. Car la volonté pervertie fait la passion; l’asservissement à la passion fait la coutume; le défaut de résistance à la coutume fait la nécessité. Et ces noeuds d’iniquité étaient comme les anneaux de cette chaîne dont m’enlaçait le plus dur esclavage. Cette volonté nouvelle qui se levait en moi de vous servir sans intérêt, de jouir de vous, mon Dieu, seule joie véritable, cette volonté était trop faible pour vaincre la force invétérée de l’autre. Ainsi deux volontés en moi, une vieille, une nouvelle, l’une charnelle, l’autre spirituelle, étaient aux prises, et cette lutte brisait mon âme.
11. Ainsi ma propre expérience me donnait l’intelligence de ces paroles: « La chair convoite « contre l’esprit et l’esprit contre la chair (Galat. V, 17) . » De part et d’autre, c’était toujours moi; mais il avait plus de moi dans ce que j’aimais que dans ce que je haïssais en moi. Là, en effet, il n’y avait déjà presque plus de moi, car je le souffrais plutôt contre mon gré que je ne le faisais volontairement. Et cependant la coutume s’était par moi aguerrie contre moi, puisque ma volonté m’avait amené où je ne voulais pas Et de quel droit eussé-je protesté contre le juste châtiment inséparable de mon péché?
Et je n’avais plus alors l’excuse qui me faisait attribuer mon impuissance à mépriser le (432) siècle pour vous servir, aux indécisions de me doutes. Car j’étais certain de la vérité; mais engagé à la terre, je refusais d’entrer à votre solde, et je craignais autant la délivrance de-obstacles qu’il en faut craindre l’esclavage.
12. Ainsi, le fardeau du siècle pesait sur moi comme le doux accablement du sommeil; et les méditations que j’élevais vers vous ressemblaient aux efforts d’un homme qui veut s’éveiller, et vaincu par la profondeur de sou assoupissement, y replonge. Et il n’est personne qui veuille dormir toujours, et la raison, d’un commun accord, préfère la veille; mais souvent on hésite à secouer le joug qui engourdit les membres, et l’ennui du sommeil cède au charme plus doux que l’on y trouve, quoique l’heure du lever soit venue; ainsi je ne doutais pas qu’il ne voulût mieux me livrer à votre amour que de m’abandonner à ma passion. Le premier parti- me plaisait, il était vainqueur; je goûtais l’autre, et j’étais vaincu. Et je ne savais que répondre à votre parole: « Lève-toi, toi qui dort Lève-toi d’entre les morts, et le Christ t’illuminera ( Ephés. V, 14)! » Et vous m’entouriez d’évidents témoignages; et convaincu de la vérité, je n’avais à vous opposer que ces paroles de lenteur .et de somnolence.: Tout à l’heure! encore un instant ! laissez-moi un peu! Mais ce tout à l’heure devenait jamais; ce laissez-moi un peu durait toujours.
Vainement je me plaisais en votre loi, selon l’homme intérieur, puisqu’une autre loi luttait dans ma chair contre la roi de mon esprit, et m’entraînait captif de la loi du péché, incarnée dans mes membres. Car la loi du péché, c’est la violence de la coutume qui entraîne l’esprit et le retient contre son gré, mais non contre la justice, puisqu’il s’est volontairement asservi. Malheureux homme ! qui me délivrera du corps de cette mort, sinon votre grâce par Jésus-Christ Notre Seigneur (Rom. VII, 22-25) ?
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Bekenntnisse
5. Die Begierlichkeit hält Augustinus von der Bekehrung ab.
Als mir dein Diener Simplicianus dieses von Victorinus erzählt hatte, entbrannte ich vor Begier, ihm nachzuahmen; zu diesem Zwecke hatte es auch jener erzählt. Als er aber noch das hinzufügte, daß er, als zur Zeit des Kaisers Julianus1 ein Gesetz den Christen verbot, Literatur und Rhetorik zu lesen, diesem Gesetze gehorsam lieber auf die geschwätzige Schule verzichtet hatte als auf dein Wort, durch das du „den Mund der Kinder beredt machst“2, da erblickte ich darin noch mehr Glück als Mut, da er so Gelegenheit gefunden, sich ganz dir hinzugeben. Und danach seufzte auch ich; aber ich war geschlagen, nicht in fremde Eisenbande, sondern in die Bande meines eisernen Herzens. Mein Wollen hielt der Feind in seinen Händen, daraus hatte er eine Kette geschmiedet, durch die er mich gebunden hatte. Denn aus dem verkehrten Willen entsteht die Begierlichkeit, und wenn man der Begierlichkeit dient, so wird sie zur Gewohnheit, und wenn man der Gewohnheit keinen Widerstand leistet, so wird sie zur Notwendigkeit. So hielt mich wie mit ineinander verschlungenen Ringen - daher nannte ich es Kette - harte Sklaverei in ihren Banden. Der neue Wille aber, der in mir aufkeimte, dir um deinetwillen zu dienen und deiner zu genießen, Gott, du einzig sichere Wonne, war noch nicht imstande, den älteren, durch lange Gewohnheit stark gewordenen zu überwinden. So stritten zwei Willen, ein alter und ein neuer, ein fleischlicher und ein geistiger, miteinander, und ihr Zwiespalt zerriß meine Seele.
So verstand ich nun aus eigener Erfahrung, was ich gelesen hatte, wie „das Fleisch gelüstet wider den Geist und der Geist wider das Fleisch“3. Ich selbst war freilich in beidem; aber mehr war doch mein Ich in dem, was ich mißbilligte. Denn in diesem war ich eigentlich schon nicht mehr, da ich es vielfach mehr gegen meinen Willen litt als es freiwillig tat. Allein die Gewohnheit S. 169 war durch mich selbst zu stark gegen mich geworden, denn durch meinen eigenen Willen war ich dorthin gekommen, wohin ich lieber nicht gekommen wäre. Und wer könnte mit Recht Einsprache erheben, wenn den Sünder die gerechte Strafe trifft? Auch diese Entschuldigung konnte ich nicht mehr vorbringen wie sonst, daß ich nur deshalb noch nicht die Welt verachtete und dir diente, weil die Erkenntnis der Wahrheit mir ungewiß sei; denn sie war mir inzwischen sicher geworden. Aber ich war noch an die Erde gebunden und weigerte mich, für dich zu kämpfen; ich fürchtete so, von allen Lasten entlastet zu werden, wie man sich fürchten muß, belastet zu werden.
So lag süß wie im Schlafe die Last der Welt auf mir, und die Gedanken, die mein Sinnen auf dich richtete, glichen dem Bemühen derer, die da aufwachen wollen, aber, von der Tiefe des Schlummers überwältigt, immer wieder zurücksinken. Und wie niemand immer schlafen möchte und nach dem Urteile aller Vernünftigen das Wachen besser ist, trotzdem aber der Mensch die Stunde des Aufstehens gar häufig hinausschiebt, wenn er in den Gliedern eine große Schwere empfindet, und den Schlaf, trotzdem er ihn mißbilligt, noch gar zu gern genießt, auch wenn die Stunde des Aufstehens schon da ist, so war auch ich darüber gewiß, daß es besser ist, mich deiner Liebe hinzugeben als meiner Begierlichkeit nachzugeben. Aber jenes gefiel und überwand, dieses dagegen beliebte und band. Denn ich wußte nichts, was ich dir hätte antworten sollen, wenn du mir sagtest: „Stehe auf, der du schläfst, und erhebe dich von den Toten, und Christus wird dein Licht sein“4. Überall zeigtest du mir die Wahrheit deiner Worte, und von der Wahrheit überzeugt, wußte ich doch dir durchaus keine andere Antwort zu geben als träge, schlaftrunkene Worte: "Gleich, ach gleich! Laß mich noch ein Weilchen". Aber dieses "Gleich, gleich" hatte kein Ende, und dieses "Laß mich noch ein Weilchen" zog sich gar sehr in die Länge. Vergebens hatte ich "dem inneren Menschen nach an deinem Gesetze meine S. 170 Freude", da ein anderes Gesetz „in meinen Gliedern dem Gesetze meines Geistes widerstritt und mich gefangen führte unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern war“5. Denn das Gesetz der Sünde ist die Macht der Gewohnheit, welche den Geist auch wider seinen Willen fortreißt und festhält und zwar verdientermaßen, da er sich willig ihr hingegeben hat. Ich elender Mensch, „wer wird mich befreien vom Leibe dieses Todes, wenn nicht deine Gnade durch Jesum Christum, unsern Herrn?“6