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Leben des Cäcilius Cyprianus von Diakon Pontius (BKV)
3. Seine Ernennung zum Presbyter und sein vorbildliches Wirken.
Ein Brief des Apostels besagt, man solle die Neubekehrten1 übergehen, damit nicht unerfahrene Neulinge sich irgendwie gegen Gott verfehlen, solange ihrem noch nicht fest gegründeten Sinn die Torheit des Heidentums anhafte. Er war das erste und, wie ich glaube, das einzige Beispiel dafür, daß man durch den Glauben mehr gefördert werden kann als durch die Zeit. Allerdings ist in der Apostelgeschichte2 von jenem Eunuchen die Rede, der alsbald von Philippus die Taufe erhielt, weil er von ganzem Herzen gläubig geworden war. Aber der Vergleich stimmt nicht; denn der Eunuche dort war ein Jude, und auf seinem Heimwege von dem Tempel des Herrn las er den Propheten Isaias und hoffte auf Christus, wenn er auch meinte, er sei noch nicht gekommen; unser Cyprian aber kam von den unwissenden Heiden, und doch zeigte er gleich zu Beginn eine solche Reife des Glaubens, wie sie vielleicht nur wenige am Ende ihres Lebens erreicht haben. Kurzum: die göttliche Gnade kannte (ihm gegenüber) keinen Verzug, keinen Aufschub. Ja, noch mehr: er erhielt sofort die Würde eines Presbyters oder Priesters. Denn wer sollte einem von so gläubigem Vertrauen erfüllten Herzen nicht alle Ehrengrade S. 12 anvertrauen? Zahlreich sind die Taten, die er noch als Laie vollbrachte, vieles vollführte er, als er schon Priester war, viel anderes leistete er, indem er sich in getreuer Nachahmung dem Vorbild der alten Gerechten anschloß und gehorsam alle Pflichten der Frömmigkeit erfüllte, um sich bei Gott Verdienste zu erwerben. Denn wenn er von einem las, der Gottes Lob und Anerkennung gefunden hatte, so schloß er daran regelmäßig die Mahnung, man solle nach den Tatsachen forschen, wegen deren der Betreffende Gott gefallen habe. Wenn an irgendeiner Stelle3 Job rühmend „der wahre Verehrer Gottes“ genannt ist, mit dem "sich keiner auf Erden vergleichen lasse“, so lehrte er stets, man müsse dann auch all das tun, was Job zuvor getan habe, damit auch wir von Gott ein ähnliches Zeugnis für uns erlangen, indem wir ebenso handeln4 . „Er machte sich nichts aus dem Verlust seines Vermögens und brachte es in der Übung der Tugend so weit, daß er die schlimmen zeitlichen Folgen seiner Frömmigkeit5 gar nicht fühlte. Weder Armut noch Kummer zerbrach ihn, durch die Bitten seiner Gattin ließ er sich nicht beirren, und auch die gräßliche Pein seines eigenen Leibes vermochte ihn nicht zu erschüttern. Fest blieb die Tugend an ihrem Sitze haften, und die auf tiefen Wurzeln ruhende Ergebung ließ trotz der Versuche und Angriffe des Teufels nicht ab, in dankbarem Glauben selbst mitten im Unglück ihren Herrn zu segnen. Sein Haus stand jedem offen, der da kam: da gab es keine Witwe, die mit leeren Händen zurückgekehrt, keinen Blinden, der nicht von ihm begleitet und geführt worden wäre, keinen Gebrechlichen, den nicht er gehoben und getragen, keinen, der der Hilfe eines Mächtigeren bedurft und nicht an ihm einen Beschützer gefunden hätte.“ „So müssen die tun“, pflegte er zu sagen, „die Gott zu gefallen wünschen.“ Und indem er so nacheinander alle Guten als Muster vor Augen stellte und stets die Besten S. 13 nachahmte, machte er sich selbst zum nachahmenswürdigen Vorbild.
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The Life and Passion of Cyprian, Bishop and Martyr
3.
The apostle's epistle says 1 that novices should be passed over, lest by the stupor of heathenism that yet clings to their unconfirmed minds, their untaught inexperience should in any respect sin against God. He first, and I think he alone, furnished an illustration that greater progress is made by faith than by time. For although in the Acts of the Apostles 2 the eunuch is described as at once baptized by Philip, because he believed with his whole heart, this is not a fair parallel. For he was a Jew, 3 and as he came from the temple of the Lord he was reading the prophet Isaiah, and he hoped in Christ, although as yet he did not believe that He had come; while the other, coming from the ignorant heathens, began with a faith as mature as that with which few perhaps have finished their course. In short, in respect of God's grace, there was no delay, no postponement,--I have said but little,--he immediately received the presbyterate and the priesthood. 4 For who is there that would not entrust every grade of honour to one who believed with such a disposition? There are many things which he did while still a layman, and many things which now as a presbyter he did--many things which, after the examples of righteous men of old, and following them with a close imitation, he accomplished with the obedience of entire consecration--that deserved well of the Lord. 5 For his discourse concerning this was usually, that if he had read of any one being set forth with the praise of God, he would persuade us to inquire on account of what doings he had pleased God. If Job, glorious by God's testimony, was called a true worshipper of God, and one to whom there was none upon earth to be compared, he taught that we should do whatever Job had previously done, so that while we are doing like things we may call forth a similar testimony of God for ourselves. He, contemning the loss of his estate, gained such advantage by his virtue thus tried, that he had no perception of the temporal losses even of his affection. Neither poverty nor pain broke him down; the persuasion of his wife did not influence him; the dreadful suffering of his own body did not shake his firmness. His virtue remained established in its own home, and his devotion, founded upon deep roots, gave way under no onset of the devil tempting him to abstain from blessing his God with a grateful faith even in his adversity. His house was open to every comer. No widow returned from him with an empty lap; no blind man was unguided by him as a companion; none faltering in step was unsupported by him for a staff; none stripped of help by the hand of the mighty was not protected by him as a defender. Such things ought they to do, he was accustomed to say, who desire to please God. And thus running through the examples of all good men, by always imitating those who were better than others he made himself also worthy of imitation.