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Werke Thomas von Aquin (1225-1274) Summa Theologiae Summe der Theologie
Tertia Pars
Quaestio 52

Dritter Artikel. Der ganze Christus war in der Vorhölle.

a) Dem gegenüber wird geltend gemacht: I. Der Körper Christi ist ein Teil von Ihm. Dieser war aber nicht
in der Hölle. II. Ein Wesen, dessen Teile getrennt sind, kann nicht als ein Ganzes bezeichnet werden. Der Leib und die Seele aber sind Teile der menschlichen Natur und waren getrennt nach dem Tode. Also war nicht der ganze
Christus in der Hölle. III. Jenes Ganze ist ganz und gar an einem Orte, von dem kein
Teil außerhalb dieses Ortes ist. So war aber Christus nicht in der Hölle,
da sein Körper im Grabe war. Auf der anderen Seite sagt Augustin (3. de symbolo 7.): „Ganz war der Sohn beim Vater, ganz im Himmel, ganz auf der Erde, ganz im Schoße der Jungfrau, ganz am Kreuze, ganz in der Hölle, ganz im Paradiese, wohin Er den Räuber geleitete.“

b) Ich antworte; daß nach dem in I. Kap. 31, Art. 2. Gesagten das männliche Geschlecht hier in solchen Redeweisen bezogen wird auf die Person, das Neutrum auf die Natur. Da nun die Person des ewigen Wortes weder von der Seele noch vom Leibe getrennt worden ist, war Christus nach seinem Tode ganz im Grabe und ganz in der Vorhölle. Denn die ganze Person Christi war da kraft der mit ihr vereinten Seele; und der ganze Christus war ebenso da auf Grund der göttlichen Natur.

c) I. Der im Grabe befindliche Leib ist kein Teil der Person, sondern ein Teil der angenommenen Natur. Und deshalb wird dadurch daß Christi Leib nicht in der Vorhölle war, nicht ausgeschlossen, daß der ganze Christus da gewesen ist; sondern es wird nur gezeigt, es sei da nicht Alles das gewesen, was zur menschlichen Natur gehört. II. Aus Leib und Seele besteht das Ganze der menschlichen Natur,
nicht der göttlichen Person. Also blieb nach der Trennung der ganze Christus;
aber es blieb nicht das Ganze der menschlichen Natur. III. Die Person Christi ist ganz in jedem Orte; aber nicht ganz und
gar, so daß sie von einem Orte eingeschlossen und nicht außerhalb eines
solchen bestimmten Ortes wäre; vielmehr können alle Orte zugleich nicht
ihre Unermeßlichkeit fassen, sie aber umfaßt Alles. Das ist aber nur im
Bereiche des Körperlichen der Fall, daß es so irgendwo als Ganzes ist, daß
nichts vom selben außerhalb sei. Bei Gott findet dies nicht statt. Deshalbsagt Augustin (l. c.): „Wir sagen nicht, Christus sei überall ganz in den verschiedenen Zeiten und Orten, daß Er nun zu dieser Zeit ganz sei da und zu jener Zeit ganz sei dort; Er ist ganz überall immer.“

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