2.
Ich wende mich nun wieder jenen zu, die diesen Weg wandeln und nicht ablassen wollen, bis sie zum Ziele, d. h. dahin gelangt sind, wo sie vom Wasser des Lebens trinken werden. Wie müssen diese beginnen? Auf diese Frage antworte ich: Viel, ja alles ist an dem festen und unerschütterlichen Vorsatze gelegen, nicht abzulassen, bis sie das Ziel erreicht haben. Mag kommen und geschehen, was da wolle; mag die Mühe noch so groß sein; mag murren, wer da will; mögen sie das Ziel erreichen oder unterwegs sterben oder den Mut zur Ertragung der entgegentretenden Schwierigkeiten verlieren; ja, mag die ganze Welt darüber zugrunde gehen: Keine Furcht vor all diesen Vorkommnissen darf sie von einem solchen Entschlusse abhalten. Man kann oft von Gefahren reden hören, die auf diesem Wege drohen. »Diese«, sagt man, »ist auf ihm ins Verderben geraten· jene ist getäuscht worden; eine andere hat viel mündliche Gebete verrichtet und ist doch gefallen; dadurch wird die Tugend Mißkredit gebracht; dies ist nichts für Frauenspersonen, bei denen Täuschungen leicht möglich sind; diese sollten lieber spinnen als sich mit so erhabenen Dingen beschäftigen; das Vaterunser und das Ave Maria ist genug für sie.«
