2.
O meine Schwestern, die ihr mit dem Verstande nicht viel nachsinnen noch euere Gedanken gesammelt halten könnt, gewöhnt euch doch an diese Übung! Seht, ich weiß, daß ihr es könnt! Ich selbst habe viele Jahre lang darunter zu leiden gehabt, daß ich mit meinen Gedanken nicht ruhig bei einem Gegenstande bleiben konnte. Dies ist gewiß sehr schmerzvoll; aber ich weiß auch, daß der Herr uns nicht so allein läßt ohne seine Gesellschaft, wenn wir uns ihm in Demut nahen, ihn darum zu bitten. Können wir es aber nicht in einem Jahre dahin bringen, so wird es in mehreren glücken. Wer treibt uns denn zur Eile? Die Zeit, die wir in mühevollem Streben damit zubringen, diesen wahren Meister stets bei uns zu haben, soll uns nicht reuen; sie ist gewiß gut angewendet.
