11.
Die Priorin möge um der Liebe Gottes willen besonders darauf achten, daß solche Dinge nicht aufkommen, und ihnen gleich bei ihrem Entstehen starke Schranken entgegensetzen; aller Schaden kommt davon, daß dem Übel nicht gleich anfangs gesteuert wird, während andererseits alles gerettet werden könnte. Jene aber, die als Unruhestifterin erkannt wird, trachte man in einem anderen Kloster unterzubringen! Gott wird euch schon so viel geben, um ihr die (nötige) Aussteuer verschaffen zu können. Schafft solche Pest weg von euch! Schneidet soviel wie möglich die Äste ab, und wenn dies nicht hinreicht, so reißt die Wurzel aus! Könnt ihr aber dies nicht tun, so sperrt eine solche Unruhestifterin in das Gefängnis, aus dem sie nicht wieder herauskomme! Es ist dies viel besser, als wenn alle von dieser unheilvollen Pest angesteckt würden. O welch ein großes Übel ist dies! Gott bewahre uns vor einem Kloster, das davon befallen wird! Lieber wollte ich, es bräche Feuer in diesem Hause aus und verzehrte uns alle. Ich gedenke über diesen Gegenstand anderwärts mehr zu sagen, weil er so wichtig ist, und darum will ich mich hier darüber nicht weiter verbreiten.
