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1. Wir müssen es also gänzlich unterlassen, etwas Unanständiges zu hören, zu sagen oder anzusehen; noch viel mehr aber müssen wir uns von unanständigem Tun reinhalten1, mag es im Zeigen und Entblößen gewisser Teile des Körpers bestehen, bei denen sich dies nicht schickt, oder im Ansehen der verborgen zu haltenden Teile.2 Ertrug es doch auch der sittsame Sohn nicht, die schimpfliche Entblößung des Gerechten anzusehen, sondern die Sittsamkeit deckte zu, was die Trunkenheit enthüllt hatte,3 die allen sichtbare, durch S. a61 Unwissenheit verschuldete Verfehlung.
2. In gleicher Weise müssen wir uns auch in unseren Reden von solchen Worten freihalten, für die die Ohren der in Christus Gläubigen unzugänglich sein sollen.4 Darum erlaubt uns der Erzieher, wie mir scheint, nicht, auch nur ein unanständiges Wort auszusprechen, indem er uns schon von vornherein mit Abneigung gegen die Zuchtlosigkeit erfüllen will. Denn er legt immer besonderen Wert darauf, schon die Wurzeln der Verfehlungen zu beseitigen, indem er z.B. das Gebot „du sollst nicht ehebrechen“ durch das Gebot „du sollst dich nicht gelüsten lassen“5 ergänzt; denn die Frucht der Begierde, der schlechten Wurzel, ist der Ehebruch.
