3.
Dann aber ward jenes gottlose und verruchte Edikt verkündigt, wonach man Christum nicht mehr bekennen konnte, ohne Gefahr zu laufen, das alle Arten von Strafen androhte und die ungerechten Richter in eine große, tierwilde Wut gegen die Gläubigen hineinhetzte, jenes Edikt, auf das hin mit Verfolgung und List und allen möglichen Martern gegen die Christen vorgegangen wurde, die unerbittlichen Henker das Feuer anzündeten, das Schwert schärften, das Kreuz aufrichteten, Grube, Rad, Geißeln bereitstellten, die einen flohen, die andern unterlagen oder zaghaft wurden, die einen schon vor dem Versuche durch die bloße Drohung sich schrecken ließen, die anderen unmittelbar vor dem Foltern die Fassung verloren, wieder andere den Kampf aufnahmen, dann aber nicht bis zum Ende der Qual ausharren konnten und mitten im Kampf den Mut sinken ließen und so wie Schiffbrüchige das verloren, was sie sich durch ihre Geduld bereits erworben hatten. Damals S. 436 also traten unsere unbesieglichen, hochgemuten Soldaten Christi in die Mitte, und als der Präfekt das Schreiben des Kaisers vorzeigte und Gehorsam verlangte, erklärten sie freimütig, mutig und männlich, ohne Furcht vor den Marterwerkzeugen, ohne Angst ob der Drohungen, daß sie Christen seien. O selige Zungen, die alle jenes heilige Bekenntnis ablegten, das die Luft füllte und heiligte, über das die Engel frohlockten, als sie es hörten, durch das der Teufel mit seinen Dämonen verwundet wurde! Der Herr hat es im Himmel aufgezeichnet.
