11.
Auch die gesamte Lehre der Apostel hat einen und denselben Gott verkündet, der Abraham umsiedelte, der ihm die Verheißung des Erbes gab, der den Bund der Beschneidung zur passenden Zeit schloß, der aus Ägypten seinen Samen zurückrief, der offenbar durch die Beschneidung gerettet war, denn zum Abzeichen setzte er diese ein, damit sie den Ägyptern nicht ähnlich seien. Daß sie diesen als den Schöpfer aller Dinge, diesen als den Vater unseres Herrn Jesu Christi verkünden, das können aus den Reden und Taten der S. 258Apostel alle lernen, die es wollen, und daraus erkennen, daß dieser allein Gott ist, und daß es über ihm keinen andern gibt. Doch gesetzt auch, es wäre über diesem noch ein anderer, so würden wir in überflüssiger Vergleichung sagen: Unser Gott ist besser als jener. Denn als besser erweist er sich in seinen Werken, wie wir bereits gesagt haben, und da jene kein Werk ihres Vaters aufzuweisen haben, so erweist sich unser als der einzige Gott. Wenn aber einer, „an Streitsucht kränkelnd“1 , meint, die Worte der Apostel über Gott seien allegorisch zu deuten, so möge er unsere obigen Ausführungen durchgehen, in denen wir gezeigt haben, daß der eine Gott Schöpfer und Urheber aller Dinge ist, und die Einwände dagegen widerlegt und aufgedeckt haben. Dann wird er finden, daß diese mit der Lehre der Apostel übereinstimmen und so lauten, wie sie lehrten und gelehrt wurden, daß nämlich der eine Gott der Schöpfer aller Dinge ist. Hat er dann aus seinem Herzen seinen gewaltigen Irrtum und die Gotteslästerung ausgeräumt, dann wird er schon von selbst zur Vernunft kommen und erkennen, daß das Gesetz nach Moses und die Gnade des Neuen Bundes, jedes den Zeitverhältnissen entsprechend, zum Nutzen des Menschengeschlechtes von ein und demselben Gott gegeben wurden.
1 Tim. 6,4 ↩
